Mit dabei waren die Initiativen „Lesen gegen Rechts“, „Omas gegen rechts“, Fussballerinnen und Fußballer, die Humanistische Gemeinschaft, der Weltladen, die Flüchtlingshilfe und viele einzelne Bürger, die zum Ausdruck gebracht haben, dass Rassismus und Ausgrenzung keinen Platz in Neu-Isenburg hat. „Wir wollen eine Stadt für alle, die sich offensiv gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und für ein solidarisches Miteinander positioniert“, betont Engelke.
In der Initiative „iburg_ohne_rassismus“ sind Einzelpersonen aus Neu-Isenburg aktiv, die teilweise schon lange antirassistisch tätig sind. „Wir sind unabhängig von Parteien und anderen politischen Organisationen. Unser Ziel ist klar: Rassistische Hetze, egal von welcher Seite und egal von welcher Partei, darf in Neu-Isenburg nicht unwidersprochen bleiben. Nicht im hessischen Landeswahlkampf, im hessischen Landtag und anderswo und schon gar nicht auf Dauer“, schreibt Rolf Engelke in seinem Aufruf zu einen Abschlussdemonstration für den vergangenen Samstag.
An der Ecke Bahnhofstraße / Ludwigstraße fanden sich rund 100 Teilnehmer ein, die mit ihrem Demonstrationszug für noch mehr Aufmerksamkeit erreichen wollten. Am Ende sollen es 120 gewesen sein, die mit Spruchbändern „ums Karree“ durch die Straßen gezogen sind. Auf der Frankfurter Straße gab es in Höhe der Bahnhofstraße einen kurzen halt, dort ergriff Pfarrer i.R. Matthias Loesch das Wort. „Wir sind eine lose Gruppierung, überparteilich, ja überkonfessionell, jedoch alle mit dem gleichen Ziel. Rassismus muss frühzeitig begegnet werden“ so Loesch. Er prangerte auch die Situation der mit dem Boot flüchtenden Menschen an und forderte ein Umdenken im Neu-Isenburger Parlament, welches ja den Antrag der Linken, die Hugenottenstadt möge ebenfalls ein sicherer Hafen für Bootsflüchtlinge werden, an den Kreis mit seiner Zuständigkeit für Flüchtlingsangelegenheiten verwiesen hatte.
Nachdem der Demonstrationszug, begleitet von einem größeren Polizeiaufgebot, seinen Ausgangspunkt erreicht hatte, löste sich dieser auf und es blieb weiterhin friedlich – so wie es in Neu-Isenburg sein soll.