Was ist übrig von der „Stadt im Walde“? Neu-Isenburgs Stadtfotograf 2019 Peter Hahn zeigt "grüne" Fotos

Der Stadtfotograf 2019 Peter Hahn vor seiner Bildergalerie im „Haus zum Löwen“. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Neu-Isenburg galt einst als „die Stadt im Walde“. In den dreißiger Jahren machten die Hugenotten damit gar Werbung, um Urlauber anzulocken – dazu gab es freien Eintritt in das damals berühmte Waldschwimmbad. „Heute sind die Übernachtungszahlen in unserer Stadt zwar wesentlich höher, aber dass hier jemand seinen Urlaub verbringen will, ist eher unwahrscheinlicher“, sagte Oliver Quilling, Vorsitzender des FFK (Forum zur Förderung von Kunst und Kultur) bei der Eröffnung der Ausstellung des Stadtfotografen 2019 am Donnerstagabend im Haus zum Löwen. Peter Hahn, der viele Jahre in Neu-Isenburg lebte und auch als Pädagoge arbeitete, hatte sich für das Thema „Die Stadt im Grünen“ entschieden und von der Jury den Zuschlag erhalten.

Nun hatte der mittlerweile in Offenbach lebende Peter Hahn die Gelegenheit, Neu-Isenburg zu durchstreifen und gezielt nach dem „Grünen“ zu suchen. Dabei stieß der Stadtfotograf 2019 tatsächlich noch auf viele grüne Oasen, wenngleich diese kleiner geworden sind. Aber Hahn verstand es auch, das Grün in kleinen Details, die umso mehr beeindrucken, mit seiner Kamera zu dokumentieren. „Es ist uns heute wichtig, die Prosperität von Neu-Isenburg und den Erhalt der noch verbliebenen Natur in Balance zu halten, dazu hat Peter Hahn einen besonderen Beitrag geleitstet“, würdigte FFK-Vorsitzender Quilling die Arbeit des Stadtfotografen.

Wenn man die Bildergalerie zum Thema „Die Stadt im Grünen“ sieht, dann zeigen diese eine ganze Reihe von bekannten „Ansichten“. Peter Hahn ist es aber gelungen, allen seinen besonderen Stempel mitzugeben. Dies betrifft sowohl die Perspektive, aber auch das perfekt umgesetzte „Post-Processing“, will heißen, die Motive beeindrucken durch ihren Tonwertreichtum. Da gibt es keine „ausgefressenen“ Lichter und keine „versumpften“ Tiefen. „Ich habe einen Freund, der eine Druckerei besitz, das hat mir auch geholfen“, verrät Peter Hahn. Die im Heimatmuseum „Haus zum Löwen“ gezeigten 36 Bilder sind keine einfachen Fotoprints, sondern „Kunstdrucke“ und beeindrucken dadurch schon von der technischen Umsetzung der Motive. Da wird der kleine See der Andreas-Löwer-Anlage zum großen „Stadtteich“, mit den Häusern im Hintergrund erscheint die Szenerie als begehrenswerte „grüne Oase“, wo man gerne lebt. Aber auch zwischen den Häuserreihen der Gewobau fand Peter Hahn einen grünen Sträucherzaun im Vordergrund, mit einer kleinen Baumreihe dahinter. An manchen Orten kommt gar das Grün zurück, zwischen morbiden Mauern erobert sich die Natur ihren Platz – Peter Hahn hat auch dies gekonnt dokumentiert. Auch der Kontrast zwischen vom Verkehr beanspruchten versiegelten Flächen mit grünen Begrenzungen der stattlichen Häuser dahinter, etwa am Kreisel der Hugenottenallee mit der Friedensallee, sind Peter Hahn nicht entgangen. Der Stadtfotograf 2019 wagte auch so manchen Blick „über den Zaun“ in Hinterhöfe und fand dort ebenfalls kleine grüne Oasen, die Neu-Isenburg so lebenswert machen.

Die Ausstellung mit den Werken von Peter Hahn ist noch bis zum 28. Juni im Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ zu sehen.