Iseborjer Fastnacht ohne Prinzenpaar, aber angeführt von Uwe und Andrea Fräger Ein Novum für die Narren

„Der Watz un sei Fraa“ – Uwe und Andrea Fräger – führen die Isenburger Narren durch die Kampagne 2022/23.

Neu-Isenburg – Die „Novumse“, wie ein Karnevalist scherzhaft die Ungewöhnlichkeiten der vergangenen beiden Narrenkampagnen in Neu-Isenburg bezeichnete, gehen auch in dieser Saison weiter: Nach drei Jahren ihrer Regentschaft haben Prinz Hans-Joachim II. und Prinzessin Beate I. endgültig die Insignien der Macht zurückgegeben – sie wurden bei der Saisoneröffnungsfeier des AKVN am Freitagabend in der Hugenottenhalle entthronisiert. Somit waren sich alle recht sicher, dass es ein neues Prinzenpaar geben würde.

Doch die Überraschung ist groß, als Annette Knitter, die Vorsitzende des Arbeitskreises karnevaltreibender Vereine (AKVN), das Zeichen gibt, die „Hintertür“ des Hugenottensaals zu öffnen, um die neuen Repräsentanten der Kampagne 2022/23 zu begrüßen: Anstatt eines von Gardedamen begleiteten Prinzenpaares kommen der Watz Uwe Fräger mit seiner Frau Andrea in den Saal. „Die beiden an der Spitze werden uns durch die Saison begleiten“, erklärt Knitter. Die AKVN-Vorsitzende ist froh, dass sich ein „Frontpaar“ gefunden hat: „Uwe und Andrea kamen auf uns zu, wohl wissend um die schwierige Lage, und boten an, uns zu helfen – und wir sind überaus dankbar.“

Von den Narren im Saal gibt es stehende Ovationen. „Wir haben uns gedacht, da wir ohnehin bei den meisten närrischen Veranstaltungen sind, können wir auch die Speerspitze übernehmen und euch Narren anführen“, sagen die Frägers.
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Da der Watz Uwe sein Symbolgewand weiterhin behalten möchte und Andrea Fräger auch weiter die Garde der Watze betreuen will, entschieden sich beide gegen ein Auftreten als Prinzenpaar und die entsprechende Kleidung. Eine wichtige Bitte hat Uwe Fräger: „Bitte diesmal keine Küsschen bei der Ordensübergabe“ – mit Blick auf die Corona-Situation. Ansonsten beginnt die traditionelle Saisoneröffnung wie gewohnt mit Musik und Tanz – wenngleich viel weniger Besucher als sonst bei dieser Veranstaltung üblich in der Huha feiern. „Corona hat seine Spuren bei den Menschen hinterlassen, es gibt jetzt andere Prioritäten als Karneval“, weiß Knitter. Dennoch ist die AKVN-Vorsitzende froh, dass es noch einige gibt, die das Narrenfähnlein hochhalten. In seinem Glückwunsch ans neue Repräsentanten-Paar lässt Bürgermeister Gene Hagelstein anklingen, dass er sich für einen Narren-Rathaussturm bestens gewappnet fühlt. Der neue Vorsitzende des Fördervereins zur Brauchtumspflege des Isenburger Karnevals, Florian Fröhls, stellt die neue Lumo-Plakette vor. Sie steht unter dem Motto „Gemeinsam – Zusammen“ und enthält die Namen aller aktiven Isenburger Karnevalsvereine. Durch den Verkauf (drei Euro) soll wie stets die finanzielle Basis für den Lumpenmontagszug geschaffen werden.  lfp