Rollsportverein zeigt drei ausverkaufte Vorstellungen des Musicals „Nimmerland“ Peter Pan mit Drohnen-Fee

Die Schlange (Joelle Oster) bezirzt Peter Pan (Steffen Eyrich). Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Erneut ins Staunen kamen die Besucher des Musicals auf Rollen „Nimmerland“ am Wochenende in der Halle im Sportpark. Die nun schon zur guten Tradition gewordene vorweihnachtliche Show des Rollsportverein (RSV) Neu-Isenburg ist eine überaus aufwendige Show mit anspruchsvollen sportlichen Darbietungen, beeindruckender Choreografie und sehenswerten Kulissen. Chef-Choreograf Uwe Neumann und seinem Trainer-Team war es wieder einmal gelungen, neun Rollsportgruppen mit unterschiedlichstem Können zu einer Einheit zu formieren.

Doch von vorne: Es ist Samstagnachmittag und die erste Show hat gerade begonnen. „Komm, schnell noch ein Küsschen“, drückt eine stolze Mutter ihrer Tochter noch einen Schmatzer auf die Wange, um sich dann die Schminke von den Lippen zu wischen. Die geschminkte kleine „Qualle“ wird längst erwartet und huscht in die noch verbliebene Lücke der Gruppe. So geht es bis zur allerletzten Sekunde mit Seepferdchen, Fischen und auch Piraten. „Ich guck da gar nicht mehr hin, das würde mich nur noch mehr stressen“, sagt Uwe Neumann und konzentriert sich auf den Ablauf der Show.

Am dunklen Himmel erscheint ein Lichtpunkt, schwebt in mehreren Kurven durch die Halle, sinkt zu Boden – und im Scheinwerferlicht steht „Glöckchen“ (Nevia Chimonas), die Anführerin der Feen. Sie will Peter Pan, der mittlerweile als Peter Banning ein Leben als Familienvater und Anwalt führt, den Weg zur Insel Nimmerland zeigen, wohin der böse Captain Hook die beiden Kinder des einstigen Pans entführt hat. Die Mini-Drohne steuerte niemand Geringeres als Heiko Schenk, seines Zeichens Weltmeister in dieser Disziplin. „Wir sind froh, dass wir ihn noch schnell ergattern konnten, denn nächste Woche ist er in China, wo die Team-Weltmeisterschaft stattfindet“, sagt Uwe Neumann. Auch beim Publikum hinterlässt dieser Spezialeffekt Eindruck. „Wenn jetzt noch Peter Pan durch die Halle schwebt, das kommt aber erst später, dann ist für mich die Show gerettet“, blickt Neumann der anspruchsvollen Aufgabe noch etwas skeptisch entgegen. „Wir konnten ja keinen Seilzug in der Halle installieren, also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen“, mehr will Uwe Neumann noch nicht verraten. Die nahezu 100 Mitwirkenden, die Trainerin Sigrid Mittnacht und ihr Team läuferisch vorbereitet haben und die nun in fantasievoller Kostümierung als Piraten oder Meeresgetier immer wieder zu läuferisch beeindruckenden Formationen zusammenfinden, werden vom begeisterten Publikum mit großem Applaus bedacht. In den Hauptrollen setzten Peter Pan (Steffen Eyrich), Junioren-Weltmeister Yannick Neumann als Hook sowie die mehrfache deutsche Meisterin Yasna Neumann als Rufio besondere läuferische Höhepunkte.

Dann findet Peter Pan mit Hilfe von Glöckchen den Weg zur Insel Nimmerland. Um zum Haus des Widersachers Hook zu gelangen, müssen beide noch einen Dschungel durchqueren. Dort gibt es wunderbare Geschöpfe, von einer Horde kleiner Äffchen über elegant schreitende Flamingos bis hin zu einer verführerischen Schlange (Joelle Oster). Diese hat es auf Peter abgesehen und versucht, ihn vom Weg abzubringen. „Wir haben wirklich viele tolle Eltern und freiwillige Helfer“, lobt Sigrid Mittnacht alle Beteiligten, die fleißig Kostüme geschneidert haben. Und auch die überaus aufwendige Bühnendekoration ist nicht zu vergessen: Hier konnte der RSV Neu-Isenburg die Künstlerin Ruth Luxenhofer aus Bad Homburg gewinnen. „Sie hat die Umrisse vorgezeichnet und die Helfer haben dann alles ausgemalt“, erläutert Ex-Präsident Bernard Wittig die Entstehung.

Und vor dem großen Finale dann der entscheidende Höhepunkt: Peter Banning schwebt durch die Halle. „Wir haben so viele Varianten probiert, aber diese Illusion ist gelungen“, sagt Uwe Neumann freudig. Das bei allen drei ausverkauften Aufführungen überaus begeisterte Publikum hätte am liebsten „Zugaben“ gefordert – diese gibt es dann im nächsten Jahr.