Bibliothek im Stadtteil eröffnet „Quantensprung fürs Bildungsangebot“

Die Kinder hatten zum Lied „Alle Kinder lernen lesen“ entsprechende Plakate gemalt. Foto: Postl

Gravenbruch (lfp) – Bürgermeister Herbert Hunkel lobte am Samstagmorgen zur Eröffnung der Stadtteilbibliothek in Gravenbruch: „Dieses neue Angebot ist ein Quantensprung im Bildungsangebot für ihren Stadtteil.“

Mit einem offiziellen Teil und dem anschließenden Tag der offenen Tür nahmen die Gravenbrucher ihre Stadtteilbibliothek in Besitz.

Das Interesse seitens der Bevölkerung war groß und die Bücherei, samt den angegliederten Räume für die nachschulische Betreuung fand großen Gefallen. Der Schulchor der Ludwig-Uhland-Schule unter Leitung von Judith Engert eröffnete mit fröhlichen Liedern den Tag. Dass die Eröffnung gerade mit dem Unesco-Welttag des Buches zusammenfalle, sei ein besonders bezeichnender Zufall, sagte Bürgermeister Hunkel. Das Stadtoberhaupt ging noch einmal auf den Kinderreichtum des Stadtteiles Gravenbruch vor vielen Jahren ein – 1971 waren es beispielsweise 1 500 Kinder und die Ludwig-Uhlandschule war fünfzügig. „Doch es waren die beiden Kirchen, die sich zunächst um die Betreuung der Kinder kümmerten und 1964 die ersten Kindertagesstätten errichten“, sagte Hunkel über das Engagement von Pfarrer Norber Bachus von der katholischen und Pfarrer Dietrich Fischer von der evangelischen Kirche.

„Die Stadt 1971 die städtische Kindertagesstätte und entwickelte nach und nach weitere Betreuungsangebot“, sagte Hunkel. Posthum dankte er dem verstorbenen Isenburger Stadtplaner Falk Schien, der mit viel Kreativität und persönlichem Engagement die Grundzüge der Planungen für das Bildungszentrum erarbeitet hatte. „Nun ist zusammen, was zusammen gehört, die Betreuung ist bis 17.30 Uhr gesichert“, setzte Hunkel den Schlusspunkt unter seine Eröffnungsrede.

Neu-Isenburgs Kulturdezernent Theo Wershoven warf ebenfalls nochmals einen Blick zurück und verwies auf die große Überzeugungsarbeit, die zu leisten war, bis für dieses Projekt der Stadtteilbibliothek die entsprechende Akzeptanz erreicht werden konnte. „Wir haben hier ein Zentrum geschaffen, wo sich alle Menschen, alle Generationen begegnen können“, betonte Wershoven. Schließlich hatte Neu-Isenburgs Erster Stadtrat noch einen großen und ziemlich schweren Schlüssel dabei.

„Ich weiß zwar nicht, wie sie alle hier hereingekommen sind, denn ich habe ja noch den Schlüssel. Aber es freut einen Baudezernenten immer, wenn ein Projekt im Zeit- und vor allem im Finanzrahmen realisiert wurde“, betonte Stefan Schmitt und überreichte den Schlüssel an Jutta Duchmann für die Bibliothek und Dirk Schloßhauer für die nachschulische Betreuung. Mit einem bunten Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein fand dann die Eröffnung ihre Fortsetzung. So verzauberte Manioli mit seinen magischen Künsten die Gäste und das Absinto Orkestra mit seinem Sinti- und Balkanjazz musikalisch die vielen Besucher. In der Stadtteilbibliothek mit ihren 4 000 Medien, gibt es zudem PC-Arbeitsplätzen, Internet und W-LAN. „Wir freuen uns auf ein Projekt, das zukünftig allen Bewohnern des Stadtteils als lebendiger Treffpunkt, als kleines Informations- und Medienzentrum mit vielfältigen kulturellen Angeboten zur Verfügung stehen wird“, sagte Bibliotheks-Leiterin Jutta Duchmann. Die Öffnungszeiten sind Dienstag von 13 bis 16 Uhr und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr. Weiterhin geöffnet sind freilich die beiden Bibliotheken der katholischen Gemeinde St. Christoph, sowie die Bibliothek der evangelischen Kirchengemeinde.

„Wir sind derzeit in einer Umstrukturierungsphase, aber danach läuft alles wieder normal“, erklärte Pfarrerin Barbara Friedrich.