Insgesamt fünf Haltestellen Regionaltangente wird in Isenburg verlängert

Verkündeten die Verlängerung der Regionaltangente West in Neu-Isenburg (von links): Stefan Schmitt, Rolf Valussi, Klaus Oesterling und Herbert Hunkel. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Die Regionaltangente West, kurz RTW, nimmt nun immer deutlichere Formen an. Über 44 Kilometer soll die neue Schienentrasse von Bad Homburg über Praunheim im Frankfurter Norden und den Flughafen Rhein-Main bis nach Neu-Isenburg führen. In Neu-Isenburg war zunächst die Endhaltestelle am ehemaligen Güterbahnhof geplant, doch durch das derzeit in Erschließung befindliche neue Baugebiet „Birkengewann“ wünscht die Hugenottenstadt eine Trassenverlängerung in der Friedhofstraße bis zum Feuerwehrstützpunkt.

„Auf Anregung der Stadt Neu-Isenburg wurde von der RTW-Planungsgesellschaft geprüft und auch nachgewiesen, dass eine Verlängerung technisch machbar und auch wirtschaftlich lohnenswert ist“, verkündete Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel nun während einer Pressekonferenz im Isenburger Rathaus. Damit erhält die Hugenottenstadt zwei weitere und damit insgesamt fünf Haltestellen der RTW. Nach der Haltestelle am Bahnhof Neu-Isenburg wird es eine Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Straße, einen weitere am Stadttor und schließlich die beiden neuen „Am Trieb“ und die Endhaltestelle Birkengewann geben.

Verkehr um die Mainmetropole hat zugenommen

Den Grundstein für diese Entscheidung habe die Bauwirtschaftsingenieurin Lorraina Bergmann gelegt. Sie hatte sich das Projekt „Verlängerung der RTW in Neu-Isenburg“ Anfang 2015 als Machbarkeitsstudie für ihre Masterarbeit vorgenommen und diese der Stadt Neu-Isenburg vorgestellt. „Diese Arbeit hat uns sehr bei der Argumentation gegenüber der Planungsgesellschaft und dem Regierungspräsidium geholfen“, sagte Hunkel. Mit den neuen Bewohnern im Birkengewann und den Arbeitsplätzen im Gewerbegebiet Ost werden rund 6.500 Bewohner und Beschäftigte an die RTW angeschlossen.

Klaus Oesterling, Frankfurter Verkehrsdezernent und Vorsitzender der RTW-Planungsgesellschaft, verwies darauf, dass der Individualverkehr in der Frankfurter Innenstadt in den letzten 20 Jahren um nahezu 20 Prozent zurückgegangen sei, aber im Ring um die Mainmetropole um 20 Prozent zugenommen habe. „Wir müssen weiträumiger denken und nicht vor unserer eigenen Haustür aufhören zu planen“, sagte Oesterling. Besonders von Bedeutung für die Entscheidung, die RTW zu verlängern, war die Erreichbarkeit des Gewerbegebiets.

Stadtbahn für Neu-Isenburg

Für den Geschäftsführer der RTW-Planungsgesellschaft, Rolf Valussi, ist Neu-Isenburg im Zusammenspiel mit der RTW ein ganz besonderes Beispiel. „Dadurch bekommt Neu-Isenburg praktisch gesehen eine Stadtbahn“, sagte Valussi. Nach derzeitigem Planungsstand soll die RTW-Strecke in die Hugenottenstadt bis zum Stadttor als „Bahnstrecke“, dann verkehrsrechtlich als Straßenbahn weitergeführt werden.

In der Friedhofstraße sollen die Gleise auf Straßenniveau geführt werden, um den verfügbaren Raum für alle Verkehrsteilnehmer besser nutzbar zu machen. 1,3 Kilometer lang wäre die zusätzliche Strecke, sie soll rund 17 Millionen Euro kosten. Die Gesamtstreckenlänge der RTW vom Bahnhof bis zum Birkengewann wird rund 2,3 Kilometer betragen.