Gruppe TheaterArt der Johannesgemeinde zeigt das Stück „Arsen und Spitzenhäubchen“ Reizende alte Damen mit einigen Leichen im Keller

Martha Brewster (Silvia Pleiss, rechts) und Abby Brewster (Antje Schäffer) kredenzen Mr. Gibbs (Tim Bischoff) Wein mit einem wenig bekömmlichen Zusatzstoff... Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Heimtückische Morde und Totschlag in der Neu-Isenburger Johannesgemeinde – so könnte die Schlagzeile des Wochenendes lauten. Glücklicherweise beschränken sich die kriminellen Machenschaften aber nur auf die Bühne. Die Gruppe TheaterArt der Johannesgemeinde hat das Stück „Arsen und Spitzenhäubchen“ neu inszeniert und präsentiert es in vier Vorstellungen. Premiere war am Freitagabend im großen Saal der Johannesgemeinde. Am kommenden Wochenende folgen zwei weitere Aufführungen.

Schwarzer Humor, Mord und Totschlag sind die Basis des von Joseph Kesselring verfassten Bühnenstückes, das 1941 im Schatten des amerikanischen Kriegseintritts im Fulton Theatre am New Yorker Boradway erstmals aufgeführt wurde. An die 1.444 Aufführungen am Broadway wird das Ensemble von TheaterArt vermutlich nicht herankommen, doch die Wiederbelebung gelang der Gruppe gut. Mit Antje Schäffer als Abby Brewster, Silvia Pleiss als Martha Brewster und Sebastian Tuschen, der sowohl die Rolle des Mortimer Brewster übernommen hat als auch Regie führt, stellt ein bühnenerfahrenes Trio die Basis des Erfolges.

Die Geschichte rankt sich um die beiden liebenswerten alten Damen Abby (Antje Schäffer) und Martha Brewster (Silvia Pleiss), die mit ihrem persönlichkeitsgestörten Neffen Teddy (Carsten Kahl) – der sich für Theodore Roosevelt hält – ein beschauliches Leben in Brooklyn führen. Der zweite Neffe Mortimer (Sebastian Tuschen) findet jedoch bei einem Besuch mit seiner Verlobten Elaine Harper (Julia Neubauer) eine Leiche in der Truhe im Wohnzimmer. Er vermutet seinen Bruder Teddy hinter der Tat und versucht alles, diesen in eine Nervenheilanstalt einzuweisen. Als dann noch der dritte Bruder Jonathan (Thomas Schäffer), ein gesuchter Serienkiller, mit seiner Kumpanin Einstein (Anke Schwintzer) und einer weiteren Leiche auftaucht, wird das Chaos perfekt. Nur die beiden alten Damen bilden weiterhin einen Pol der Ruhe und Verschwiegenheit in all dem Chaos.

Die beiden Hauptrollen von Abby und Martha Brewster hätten mit Antje Schäffer und Silvia Pleiss kaum besser besetzt sein können; beide scheinen schon „ewig“ miteinander vertraut zu sein. Auch Sebastian Tuschen bewältigt seine Doppelrolle als Regisseur und Darsteller von Mortimer Brewster souverän. Immer wieder gerät Mortimer in verzwickte Situationen, aus denen er sich mit Zufallsglück immer wieder heraus manövrieren kann. Seine Verlobte Elaine Harper (Julia Neubauer) bringt er jedoch schon mal an den Rand des Zweifels bezüglich des Vertrauens. Aber auch die anderen Akteure, wie Edith Kessmann (Officer Klein), Heiko Schmied (Officer Brophy) oder auch Michael Wolfstädter als Dr. Harper und Officer O’Hara sowie Michael Falk als Mr. Witherspoon wussten zu überzeugen. Bleibt noch Mr. Gibbs (Tim Bischoff), der scheinbar recht gebrechlich auf Zimmersuche ist, aber beim Anblick Mortimer Brewsters plötzlich ungeahnte Energien entwickelt und diesen mit Stockschlägen traktiert.

Was alles genau hinter diesen Vorgängen steckt, das können interessierte Theaterbesucher noch bei den folgenden beiden Aufführungen am kommenden Freitag und Samstag jeweils ab 20 Uhr im Großen Saal der Johannesgemeinde selbst ergründen. Karten gibt es an der Abendkasse.