Kaninchenzüchter und Reservisten teilen sich Räume in Neu-Isenburg Ressourcen teilen und sparen

Klaus-Ulrich Göbel und Dieter Müller. Foto: Stadt Neu-Isenburg/p

Neu-Isenburg (red) – Die interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Neu-Isenburg ist vielfältig. Sie reicht von nachbarschaftlicher Hilfe wie bei den Feuerwehren, über rechtliche Vereinbarungen wie mit der Stadt Frankfurt im Bereich des Tannenwaldes, bis hin zur interkommunalen Zusammenarbeit wie der Zusammenlegung der Betriebshöfe Dreieich und Neu-Isenburg oder der Stadt Heusenstamm, mit der Neu-Isenburg eine Vergabestelle hat.

Auch Isenburger Vereine beweisen, dass ihnen das Kirchturmdenken fernliegt. Jüngstes Beispiel ist der Kaninchenzuchtverein H 82 Neu-Isenburg, der der Reservistenkameradschaft Offenbach Stadt und Kreis

unbürokratische Hilfe leistet und ihnen die eigenen Räume für Vereinstreffen zur Verfügung stellt. An zwei Tagen in der Woche treffen sich seit Oktober 2019 Jahr die Reservisten auf der Vereinsanlage des Kaninchenzuchtvereins.

Sie dürfen auf dem Gelände die Gulaschkanone abstellen und die Einrichtungen, wie die Werkstatt oder die

„Kantine“, für Versammlungen nutzen. Die Idee dazu hatte Dieter Müller, Erster Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins, als er von der Reservistenkameradschaft Offenbach Stadt und Kreis las, die auf

der Suche nach einer neuen Bleibe waren, nachdem ihnen die angemieteten Vereinsräume gekündigt worden waren. Er griff zum Hörer und rief den Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft, Klaus-Ulrich Göbel, an. „Wir haben damals alle Bürgermeister im Kreis angeschrieben und über die Medien nach geeigneten Räumen gesucht – Dieter Müller war der Einzige, der geholfen hat“, sagt Göbel.

Schnell wurde man sich einig und gegen einen kleinen Zuschuss zu den Nebenkosten, die durch die zusätzliche Nutzung entstehen, treffen sich jetzt die Reservisten in Neu-Isenburg. Eine Partnerschaft von denen beide Vereine profitieren. So packen die Reservisten, die alles ehemalige Bundeswehrsoldaten sind, bei Reparaturen an, die Räume werden öfters geheizt, was im Winter von Vorteil ist. Sogar der diesjährige Neujahrsempfang der beiden Vereine wurde gemeinsam begangen.

Im wahrsten Sinne des Wortes war Dieter Müller von der Idee des Teilens beflügelt und hat jetzt Kontakt mit den Bienenzüchtern aufgenommen. Seitdem stehen auf dem Gelände des Kaninchenzuchtvereins auch sieben Bienenkörbe.

Ein Beispiel, dass Schule machen sollte, findet Bürgermeister Herbert Hunkel. „Ressourcen teilen heißt auch Ressourcen sparen. Das teilen, leihen oder tauschen ist nachhaltig. Es gibt viele Ideen zum gemeinschaftlichen Konsum. Bislang wurde aber noch nie daran gedacht, Räume zu teilen. Die Kaninchenzüchter sind hier Vorreiter eines neuen Trends. Viele Vereinsräume werden nicht täglich genutzt. Vielleicht findet sich ja auch der eine oder andere Nachahmer oder Nachahmerin, die den

großen Versammlungsraum, das Büro oder Anderes anderen zur Verfügung

stellt“.

Wer sich für diese Idee interessiert, kann sich bei der Stabsstelle zur Förderung des Ehrenamtes Neu-Isenburg an Claudia Lack unter Z 06102 241456 oder per E-Mail an ehren.amt[at]stadt-neu-isenburg[dot]de wenden.