Sommerfest im Bansapark Rettung für den letzten Drachen

„Vagabundus“ alias Micha Steinhauer gelang es mithilfe der Kinder im Bansapark, das letzte Drachen-Ei zu retten. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Ein paar kleine Zeltpavillons mit ungewöhnlichen Spielen, daneben ein buntes Zelt, das wie die Heimstätte eines Zauberers aussah, dazu Musik, die an das Mittelalter erinnerte – so präsentierte sich der Bansapark in Neu-Isenburg zum nun schon traditionellen Sommerfest. Die Türen zum Babbelcafé in der Bansamühle waren weit geöffnet, von drinnen drang verlockender Duft von frischem Kaffee und leckeren Kuchen nach draußen. Bänke und Tische luden zum Verweilen ein.

„Micha“, Meister der Spiele, zog alle Blicke auf sich. Micha Steinhauer, Kinderkünstler, Spiele-Erfinder und Theatermensch, hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur Kindern die Türen zu einer Glückswelt zu öffnen. „Da musst du dir mal überlegen, wie man das anstellen muss“, riet er einem „unglücklichen“ Jungen, dem es nicht gelang, beim Geschicklichkeitsspiel zum Erfolg zu kommen. Micha griff kurz helfend ein, gab ein paar hilfreiche Hinweise – und schon stellte sich der Erfolg auch ein. Der Junge berichtete überglücklich den Eltern davon – und plötzlich stand die ganze Familie am Spieltisch und wetteiferte voller Freude. Da strahlte auch Micha und sagte: „Kann es eine schönere Rückmeldung für mich geben?“

Nicht alle seine historischen Spiele, aus heutiger Sich in einem übergroßen Format, sind so einfach zu lösen. „Damals waren die Gesellschaftsspiele so groß und die feine Gesellschaft sollte sich ja auch Gedanken machen“, erklärte Steinhauer. Freilich hat er sich mittlerweile noch ein paar selbst ausgedacht, diese sollen insbesondere Kinder animieren, sich einzulassen und wieder mal aktiv zu spielen – anstatt nur als Konsumenten vor dem Bildschirm zu sitzen. „Eine Interaktion wird aber auch nur angenommen, wenn sie zum Erfolg führt, der Weg dorthin sollte zwar spannend bleiben, aber nicht allzu schwer sein“, sagte der Steinhauer.

So ist denn auch sein Kindertheaterstück „Der letzte Drache“ – eine Eigenkreation – nicht nur ein Stück mit spannender Handlung, der Kinderkünstler setzt auch auf eine Interaktion mit seinem Publikum. „Immer, wenn sich Kinder aktiv einbringen können und ihr Rat dann auch noch zum Erfolg führt, dann ist das ein schöner Erfolg für alle“, erklärte Micha Steinhauer. So wendet er sich – als Vagabundus – etwa hilfesuchend an die Kinderschar, wenn er augenscheinlich nicht mehr weiter weiß. Aus dem Zauberzelt kam nämlich ein SOS. Der schwarze Magier hat den letzten Drachen mit Gold in seiner Höhle festgezaubert. Das ist besonders schlimm, denn draußen ist ein Drachen-Ei gefunden worden, das unbedingt die Hilfe des letzten Drachen braucht. „Sonst ist auch das Ei verloren und es gibt keine Drachen mehr“, erklärte Vagabundus den Kindern. Die machten ihm Mut, trotz der großen Spinne am Eingang in die Höhle zu gehen und den Drachen zu retten. Dieser kümmert sich um das Drachen-Ei – aus dem bald ein junger Drache schlüpft. Die Art ist gerettet – freilich nur mit Hilfe der Kinder. Das Stück fesselte alle und es gab tosenden Applaus.

Nach einer solch aufregenden und spannenden Geschichte munden Kaffee und Kuchen doppelt gut, dafür sorgt das Team des Babbelcafés. „Diesmal haben wir besser vorgesorgt“, sagte Bianca Wohlfahrt mit Blick auf das vorausgegangene Sommerfest, als einige Gäste vor der leeren Kuchentheke gestanden hatten. Die Melodia Boys & Girls beschlossen mit Liedern aus sechs Jahrzehnten das Sommerfest im Bansapark.