Marvin Rüb nutzt seinen Instagram-Account zur Verbreitung seiner Idee Schüler kämpft für Umwelt und Naturschutz

Auf dem Balkon der Familie hat Marvin Rüb insekten-und schmetterlingsfreundliche Kräuter und Blumen gepflanzt. „Jeder kann seinen Beitrag leisten“, sagt der 17-Jährige. Foto: kb

Neu-Isenburg (kb) - Die meisten Jugendlichen nutzen Instagram, um coole Selfies zu posten. Auf Marvin Rübs Account dreht sich alles um Umwelt- und Tierschutz. 3400 Abonnenten hat der 17-Jährige Neu-Isenburger mittlerweile. Darunter auch einige Promis.

Neu-Isenburg - Auf dem kleinen Balkon der Wohnung von Familie Rüb in Gravenbruch stehen keine Geranien. In den Töpfen und Kästen sprießen Salbei, Zitronenmelisse, Brennessel und Borretsch. Kräuter, die nicht nur den Rübs schmecken - sondern auch den Insekten. „Das hier ist mein Beitrag, um etwas gegen das dramatische Insektensterben zu tun“, sagt Marvin Rüb. Nicht nur den Balkon hat der 17-Jährige ganz nach dem Geschmack von Schmetterlingen und Bienen bepflanzt. Auch hinter dem Mehrfamilienhaus hat er insekten- freundliche Pflanzen wie Sommerflieder, Ringelblumen, einen Apfel- und einen Birnenbaum gesetzt. Doch dem Schüler reicht das nicht: Vor anderthalb Jahren hat er eine eigene Homepage gestartet, die sich ausschließlich mit den Themen Umwelt- und Naturschutz beschäftigt; der gleichnamige Instagram-Account „RescuePlanetLife“ geht zeitgleich online. Statt Selfies postet Marvin Rüb Beiträge zu Klimaerwärmung, Massentierhaltung und gibt Tipps für ein umweltfreundliches Weihnachtsfest. „Mein Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Denn das Thema Umweltschutz betrifft uns alle.“ Auch in der Schule versucht der Elftklässler aufzuklären, etwa indem er erklärt, dass für die Herstellung von Alufolie der Regenwald abgeholzt wird. Auch für Einweg-Plastikflaschen und Billig-Fleisch hat der Gymnasiast kein Verständnis. „Wenn man einmal gesehen hat, wie Tiere in der Massentierhaltung leiden, will man das doch nicht essen“, sagt er. Mama Nicole Rüb ist beeindruckt vom Engagement ihres Sohnes. Überrascht ist sie nicht. „Er konnte schon mit fünf Jahren die verschiedenen Nussbäume unterscheiden“, erzählt sie. Den Söhnen habe sie von klein auf vermittelt, Natur und Lebewesen zu achten. So isst die Familie bio, verschenkt ausrangierte Kleidung und versucht, möglichst wenige Lebensmittel wegzuschmeißen. Militant seien sie trotzdem nicht, betont Mutter Nicole Rüb. „Wir wissen, dass sich nicht jede Familie Bio leisten kann. Und auch wir gehen mal zu McDonald’s. Es geht einfach darum, sich bewusst zu machen, wie man lebt.“ Marvins Instagram-Account hat mittlerweile mehr als 3400 Abonnenten, darunter auch Promis wie Verona Pooth, Birgit Schrowange und Sophia Thomalla. Irgendwann will der 17-Jährige einen Online-Shop einrichten. Baumwoll-Taschen mit dem „RescuePlanetLife“-Logo soll es geben sowie Tee aus eigenem Balkon-Anbau. Erste Kostproben davon hat Marvin Rüb vor zwei Wochen beim Tag der offenen Tür des Betriebshofs verkauft. Die Einnahmen hat er gespendet - an den Naturschutzbund.

Infos unter RescuePlanetLife.com und www.instagram.com/rescueplanetlife