Katholische Pfarreien feiern Fastnacht im Hugenottensaal Schwarze Elf Neu-Isenburg braut bunten Zaubertrank

Eine „schrecklich nette Familie“ mimten (von links) Thorsten Appel, Oliver von der Herberg und David Litzenberger (nicht abgebildet). Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Die Schwarze Elf, die karnevalistische Vereinigung der katholischen Pfarreien Neu-Isenburgs, zeigte am Samstagabend wieder einmal, wie Fastnacht geht. Alle Akteure der opulenten Bühnenshow kommen nämlich aus den eigenen Reihen. 

Das Motto des mehrstündigen Programms, „Jokus, Pokus – Zauber und Magie“, begeisterte wieder einmal alle Narren im voll besetzten Hugenottensaal. Unter dem Beifall der bereits bestens durch die Band „Take 2“ in Stimmung gebrachten Narren zogen Sitzungspräsident Stefan Ritzel und seine Elferratsmitglieder zusammen mit dem Neu-Isenburger Prinzenpaar, sowie dem Watz und Oberlump zur Bühne. Die hatte sich in Zimmer der aus der „Harry Potter“-Reihe bekannten Zauberschule Hogwarts samt goldenem Zauberkessel verwandelt.

Die „Icebreakers“ brachten zu Beginn mit Guggemusik aus Offenbach den Schmelztiegel der Narren schnell zum Brodeln. Der 42 Kinder der „Formation“ aus Minikids und Schnullergarde begeisterten die Narrenschar mit Paulas Traumreise, auf der Paula zauberhaften Feen, Einhörnern, Zombies und Meerjungfrauen begegnete. Danach zeigten sich Luke Junker, 14 Jahre, und der elfjährige Julius Litzenberger als echte User der Handy-Generation und ließen ihre Eltern richtig alt aussehen. Erstmals wirbelten „Witz und Flitzi“, Lilly Litzenberger und Dalina Walther, bei einer Sitzung der Schwarzen Elf über die Bühne und wurden mit großem Applaus bedacht.

"Herbertstraße" statt Hugenottenallee

Passend zum Motto des Abends trug der neue Protokoller Thorsten Klees sein zauberhaftes Protokoll vor, lobte die Arbeit von Bürgermeister Herbert Hunkel und empfahl, ihm zu Ehren die Hugenottenallee in „Herbertstraße“ umzubenennen. Dem Gründer der Schwarzen Elf, Pfarrer Norbert Bachus, prophezeite der Protokoller ein ewiges Leben, denn dieser hatte sich gewünscht, den Aufstieg der Kickers in die Bundesliga noch zu erleben. Danach schwangen die Tänzerinnen der Polkaformation ihre langen Beinen und wurden ebenfalls mit großem Applaus bedacht.

Die „schrecklich nette Familie“ durfte auch im Reich der Zauberer nicht fehlen: Der kleine Zeppelinheim (David Litzenberger) ganz sicher, dass sein Lehrer 44 Jahre alt sein müsse. Diese mathematisch unumstößlichen Logik bezog der Schüler aus der Erkenntnis, dass sein Nachbar 22 ist. „Und der ist ein Halbidiot!“

Ehrenkarte für den Elferrat

Die Maxis nahmen die Narren mit ihrem Tanz mit in das Reich von Gut und Böse. Und die sonst so ihrem Herbert (Hunkel) treu zugewandte Putzfrau aus dem Isenborjer Rathaus (Martina Liedko) hegte gar Gedanken, sich als nächste Bundeskanzlerin zu bewerben.

Mit einem verrückten Zaubertrank, den der große Zauberer (Torsten von Juterzenka) und sein Lehrling (Dennis Milkau) brauten, ließ die Showgruppe der Schwarzen Elf berühmte Show-Größen wieder auferstehen. Ganz heldenhaft verteidigten danach die Champagner Girls im Tanz ihr prickelndes Getränk gegen dunkle Mächte.

Ein letztes Mal als „Florian Duo“ standen Petra Klein und Werner Konrad von der Feuerwehr Heusenstamm auf der Bühne. Sie erhielten eine Ehrenkarte für den Elferrat bei der Sitzung im nächsten Jahr. Egal wer wir sind, egal was wir tragen – am Ende können wir es am besten gemeinsam, so das Motto des mitreißenden Tanzes des Männerballetts. Der Auftritt der geflügelten Fee (Benjamin Kollerer) und des Vorsitzenden der Schwarzen Elf (Oliver von der Herberg) als Balletttänzerin im Tutu riss die Narren von den Stühlen. Nicht minder groß die Begeisterung im Saal beim Tanz der Showtanzformation Funtasia, bei dem die jungen Hexen ihre Besen zur Titelmelodie der „Harry Potter“-Filme schwangen. Zum großen Finale holten die Cappuccinos noch einmal alle Akteure auf die Bühne und feierten um Mitternacht den Geburtstag des Prinzenbegleiters Dennis Milkau.

Langjährige Mitglieder ausgezeichnet

Für ihre 22 Jahre Aktivität im Karneval wurden außerdem die Mitglieder Sabrina Gulow, Martina Liedtko, Sandra Senft, Manfred Link und Wolfgang Paul mit dem Michi-Orden ausgezeichnet Das Goldene Vlies für elf Jahre aktives Wirken bei der Schwarzen Elf wurde Antonia Giersch und Dieter Holzmann verliehen.

Das Heringsessen findet am Fastnachtsdienstag, 28. Februar, um 19.31 Uhr im Alfred Delp-Haus statt. Karten gibt es bei Thomas Maifeld, Telefon 06102 558021.

Die Bilder zur stimmungsgeladenen Sitzung gibt es in der Fotogalerie zu sehen.