Jubiläum des Turn- und Sportverein Zeppelinheim Seit 60 Jahren prägt der Verein den Stadtteil

Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft (von links): Herbert Becker, Heinz Bonn, Wolfgang Bergenthal, Günter Heyne, Georg Kolb, Heribert Fink, Dieter Jordan und Horst Schäfer. Foto: Postl

Zeppelinheim (lfp) – Das Fest zum 60-jährigen Bestehen des Turn- und Sportverein Zeppelinheim (TuS) war wieder mal ein augenscheinliches Beispiel für den besonderen Zusammenhalt in diesem Verein, aber auch in Zeppelinheim. „Wenn es gilt, zusammen zu stehen, dann finden sich immer wieder welche, die man mobilisieren kann – das war in Zeppelinheim schon immer so“, betonte Herbert Becker, einst jüngster Bürgermeister Deutschlands und seit 60 Jahren treues Mitglied des TuS Zeppelinheim. Da wird organisiert, geschafft und gemacht, dass auch das Jubiläum „60 Jahre TuS Zeppelinheim“, wenngleich kein großes im Sinne der allgemeinen Vereinsstatuten, dennoch ein großes wird. Mit Festzelt, Unterhaltung – aber auch mit einem sportlichen Programm für die ganze Familie.

„Wir sind wie eine große Familie, da läuft auch mal was nicht ganz so glatt, aber dann findet man sich wieder zusammen“, beschreibt Peter Scholz, der seit 28 Jahren an der Spitze des TuS Zeppelinheim steht, die Geschichte. Auch Neu-Isenburgs Bürgermeister ist dieses besondere Phänomen dieses ganz besonderen Vereins TuS Zeppelinheim bekannt. „Der Verein hat 360 Mitglieder bei einer Einwohnerschaft von 1600, das sind rund 20 Prozent der Bevölkerung – nun übertragen sie dies mal auf andere Orte“, verwies Hunkel auf die besondere Beziehung von Verein und Bürgern in Zeppelinheim. Hunkel erinnerte an die Gründung des Vereins durch Alfred Massengeil, auf dessen Tochter Brigitte ein gewisser Wolfgang Bergenthal ein Auge geworfen hatte. Wie man weiß, ist der langjährige Ortsvorsteher seit 60 Jahren Mitglied der TuS Zeppelinheim. Warum wohl? „Wer Mitglied im TuS war, der hatte auch die Chance, Schwiegersohn von Alfred Massengeil zu werden“, scherzte Hunkel.

Das Neu-Isenburger Stadtoberhaupt verwies in seinem Grußwort beim Frühschoppen am Sonntagmorgen auf die vielfältigen Angebote, die der TuS Zeppelinheim mittlerweile bietet und sich damit zukunftsfähig gemacht hat. Hunkel brachte aber auch die Weitsicht von Vereinsvorstand und Abteilungsleitungen ins Spiel, die mit der Zusammenführung der Handballteams mit dem TV Neu-Isenburg eine sportlich recht erfolgreiche Geschichte geschrieben haben. Herbert Hunkel stellte aber auch das langjährige Wirken von Peter Scholz als Vorsitzender und Horst Schäfer als seinem Stellvertreter heraus. „Beide wünschen sich eine Entlastung, und es bleibt zu hoffen, dass sich bald jüngere finden, die zumindest einen Teil der Verantwortung übernehmen“, so das Stadtoberhaupt. Er überreichte einen Scheck in Höhe von 600 Euro aus dem Fundus der Zuwendung durch die Sparkasse Langen-Seligenstadt. „Wir sind wirklich überrascht über die Höhe, diesen Betrag werden wir für unsere Jugendarbeit verwenden“, erklärte Peter Scholz, der es nicht lassen konnte, sofort den Umschlag zu öffnen.

Neu-Isenburgs Sportdezernent Theo Wershoven fügte noch an, dass der TuS Zeppelinheim durch sein besonderes Engagement einen großen Anteil daran hat, dass sich die Menschen beim Stadtteilfest zusammen finden. Erster Stadtrat Stefan Schmitt verwies auf den sensationellen Kunstrasenplatz, auf dem er selbst schon Fußball spiel durfte – in der Soma. Da hatte Peter Scholz doch noch einen kleinen „Fleck“ in der Schönheitsbilanz entdeckt. „Da gibt es schon seit längerer Zeit ein Loch im Zaun durch das kommen die Rehe und kacken den Rasen voll – das sollte man doch bald mal reparieren“, hatte Scholz einen Geburtstagswunsch des Vereins.

Herbert Becker brachte noch einmal ein paar Höhepunkte der 60-jährigen Geschichte in Erinnerung und verwies auf die frühere Bürgermeisterin Mathilde Rösch, die immer wieder bei den „Amerikanern“ am Flugplatz vorstellig wurde, bis nach und nach die vielen Wünsche erfüllt wurden. So entstand zunächst ein einfacher Fußballplatz mit Planierraupen des US-Militärs, dann daneben noch ein „Acker“ für die Faustballer. „Das Spiel dort war sehr von Zufällen geprägt, je nachdem wie der Ball wo aufsprang“, schildert der 87-jährige Georg Kolb seine Erfahrungen. Herbert Becker erinnerte an das einzig noch lebende Gründungsmitglied Fritz Haller, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen konnte und auch kein Mitglied mehr ist. „Das Leben im TuS Zeppelinheim war auch ein Musterbeispiel der politisch Handelnden und der Bürger von Zeppelinheim“, betonte Becker und verwies darauf, dass es mittlerweile Mitglieder aus 18 Nationen gibt, was ein besonderes Beispiel für die gelebte Integration sei. Unvergessen weil immer ein besonderes Erlebnis sind die vielen tollen reisen der „alten Herren“, die alle selbst organisiert und auch selbst bezahlt wurden, wie Herbert Becker betonte.

Ein besonderer Höhepunkt des Jubiläumsfestes war die Ehrung treuer Mitglieder. Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft wurden Erika Gaub, Helmut Gaub, Kerstin Heyne und Christian Irle ausgezeichnet, für seine 50-jährige Treue erhielt Günther Möhn eine Ehrenurkunde.

Seit dem Gründungsjahr sind Wolfgang Bergenthal, Heribert Fink, Günter Heyne, Horst Schäfer, Dieter Jordan, Georg Kolb, Heinz Bonn und Herbert Becker treue Mitglieder „ihres“ TuS Zeppelinheim. Neben einer Ehrenurkunde überreichte ihnen der Vorsitzende Peter Scholz einen Zeppelin-Kugelschreiber.