Neu-Isenburgerinnen mit der Hugenottenmedaille geehrt Selbstlose Kämpferinnen gegen die Armut

Blumen und Urkunden von Bürgermeister Herbert Hunkel für unermüdliche ehrenamtliche Helferinnen: (von links) Annemarie Ploch Anna-Maria Hollerbach und Ursula Hölzer. Foto: p

Neu-Isenburg (red) – Seit 14 Jahren packen Anna-Maria Hollerbach, Ursula Hölzer und Annemarie

Ploch von der Pfarrgemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ jede Woche

Päckchen für die notleidenden Menschen in Rumänien. Sie starten

Spendenaufrufe, sammeln Sach- und Geldspenden ein, führen Buch über die Sachen, verpacken und versenden. Über 2.700 Päckchen mit über 37.000 Kilogramm wurden an arme Familien, Pfarrgemeinden, an ein Seniorenheim, an ein Kinderheim oder an eine Caritas-Pflegestelle verschickt.

Schweren Herzens haben die Damen nun das letzte Päckchen auf den Weg gebracht. Aus Altersgründen, Ursula Hölzer feiert in diesem Jahr ihren 95 Geburtstag, möchte das Team nun die Arbeit einstellen.

Zum Abschluss dieser langjährigen, selbstlosen Hilfe wurden die Damen von Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Hugenottenmedaille ausgezeichnet. „Wir möchten ihnen die Hugenottenmedaille als Symbol für die Menschlichkeit und für ihre praktizierte Nächstenliebe überreichen“, sagte Hunkel.

Die Idee Menschen in Rumänien zu unterstützen entstand 2003, als im Handarbeitskreis der Pfarrgemeinde „Zum Heiligen Kreuz“ überlegt wurde, für wen die Erlöse aus dem Handarbeitsbazar verwendet werden sollen. Eine Frau, die selbst aus Rumänien stammte, berichtete über die unvorstellbare Armut der Menschen dort, die jede Unterstützung benötigen. Und so kam es, dass Anna-Maria Hollerbach und Ursula Hölzer die ersten drei Päckchen packten. Eine weitere Helferin der ersten Stunde, Annemarie Ploch, kam nur wenig später dazu. Die „Rumänienhilfe“ wurde gegründet. Da die Portokosten auf Dauer zu viel Geld verschlangen, kamen die findigen Damen auf die Idee, die Päckchen über befreundete Reiseveranstalter auf den Weg nach Rumänien zu bringen.

Über jede Spende führte Anne-Marie Hollerbach genauestens Buch, jede Woche kamen die Helferinnen zusammen und verpackten Hilfsgüter in ihrer Wohnung.

Ursula Hölzer verpackte nicht nur eines der ersten Päckchen, sondern am 6. Juni auch eines der Letzten. Gebraucht wird in Rumänien alles, von Sachspenden wie Bekleidung, Süßigkeiten, Spielzeug, Schulsachen, Erstlingsausstattung, Lebensmittel in Dosen, Kaffee oder Zahnpasta bis hin zu Geldspenden.

Viele Briefe von dankbaren Menschen erreichten die Damen aus Rumänien und waren der Antrieb für weitere Sammelaktionen. Nachfolger für diese Aufgaben haben die Damen trotz intensiver Bemühungen nicht gefunden.

Denn obwohl Rumänien seit 2007 Mitglied der EU ist, herrscht in diesem Land noch immer große Armut. Die Menschen leben im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Aufstieg und unvorstellbarer Armut. Hilfe ist auch heute dort noch überlebenswichtig.