Stadt startet neues Computer-Projekt Senioren klicken sich ins Netz

Justin Düttmann erklärt den Umgang mit dem Laptop. Foto: col

Neu-Isenburg (red) – Computer und Internet bestimmen zunehmend das gesellschaftliche Alltagsleben. Gerade für Menschen mit körperlicher beziehungsweise gesundheitlicher Einschränkung oder finanzieller Benachteiligung kann über das Internet neue Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschlossen werden.

Deshalb startet die Stadt mit Unterstützung der „Leitstelle Älterwerden“ des Kreises Offenbach ein Projekt, das den Zugang älterer Menschen zu Computer und Internet ermöglicht, ihre Medienkompetenz fördert und damit die Teilhabe an der modernen Kommunikations- und Informationsgesellschaft ermöglicht.

Gerlinde Wehner, Leiterin der Leitstelle, sagte: „Senioren stellen nach wie vor eine relativ kleine Nutzergruppe moderner Technologien dar. Es gibt ältere Menschen, die immer noch große Hemmschwellen vor dem Computer haben. Hier gilt es, Ängste abzubauen und sie kleinschrittig an die Materie heranzuführen. Da die Kenntnisse und Erfahrungen bei der Zielgruppe sich stark unterscheiden, ist ein differenziertes Kursangebot zur Vermittlung der Technikkompetenz erforderlich. Wichtig ist uns, dass auch Menschen, die insbesondere finanziell benachteiligt sind, an dem Angebot teilnehmen können.“ Carmen Schaaf leitet den städtischen Fachbereich Soziales. „Das Projekt soll vermeiden, dass gerade der zunehmende und überproportional wachsende Bevölkerungsanteil der Älteren aus diesem bedeutsamen Bereich des öffentlichen Lebens ausgeschlossen wird“, sagte Schaaf.

Der Treff im Quartier IV wurde dafür von der Stadt mit sicherem W-Lan ausgestattet, der von allen Besuchern und Bewohnern des Betreuten Wohnens kostenfrei genutzt werden kann. In Kürze soll dort auch ein Internet-Café für Senioren entstehen.

Als Hardware-Ausstattung wurden vom Rotary-Preisgeld für ehrenamtliches Engagement im Treff im Quartier IV fünf Laptops

angeschafft, die flexibel an unterschiedlichen Schulungsorten eingesetzt werden können. Denn geplant ist die Einbeziehung weiterer städtischer Standorte wie zum Beispiel die Seniorenwohnanlage I im Pappelweg, der Bürgertreff im Westend sowie die Stadtteile Gravenbruch und Zeppelinheim.

Gundula Saurer, Diplom-Sozialarbeiterin im Quartier IV: „Mit der Umsetzung des Projektes haben wir bereits im November 2015 begonnen. Fünf Teilnehmerinnen im Alter von 70 bis 83 Jahren, starteten mit einem PC-Einsteiger-Kurs. Enorme Vorteile können beispielsweise durch E-Mails entstehen,

da auf diese Weise der Schriftverkehr schnell und bequem von zuhause aus erledigt und der Austausch mit der jüngeren Generation wie beispielsweise den Enkelkindern gefördert werden kann.“

Insbesondere hochaltrige Menschen sollen eine Chance zur Teilnahme bekommen.

Der Schwerpunkt liegt bei Teilnehmern, die aus gesundheitlichen, körperlichen, kulturellen oder finanziellen Gründen benachteiligt sind. Sie erhalten eine Ermäßigung auf die Kursgebühr von 15 Euro und bezahlen nur noch 25 Euro.

Für Senioren ohne jegliche Erfahrung mit dem Computer werden Einstiegskurse mit fünf Lehreinheiten (à 90 Minuten) angeboten. Der nächste Kurs startet am Donnerstag, 14. April, 15 Uhr.