Bürgerdialog mit Spitzenkandidatin Nancy Faeser und Landtagskandidat Florian Obst SPD läuft sich warm für die Wahl im Oktober

Gemeinsam auf dem Podium im Bürgerhaus Zeppelinheim: Florian Obst, SPD-Landtagskandidat im Westkreis Offenbach, und SPD-Spitzenkandidatin Nancy Faeser. Bild: JOST

Neu-Isenburg – Es sind noch fünf Monate hin, aber langsam kommt Wahlkampfstimmung in Hessen auf. Die SPD Neu-Isenburg stellt 2023 mit Florian Obst den Landtagskandidaten für die Sozialdemokraten im Wahlkreis 44. „Wir wollen mit den Bürgern ins Gespräch kommen und haben deswegen das Format Bürgerdialog gewählt“, sagte Obst am Freitagabend im Bürgerhaus Zeppelinheim.

Für sein Podium hat er prominente Verstärkung: SPD- Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser stünde nach der Wahl im Oktober gerne an der Spitze der hessischen Politik: „Ja, ich möchte Ministerpräsidentin werden, aus der tiefen Überzeugung heraus, dass unser Bundesland über so viel Kraft verfügt, das Leben der Menschen in Hessen nachhaltig zu verbessern“, sagte Faeser. In den vergangenen 25 Jahren sei zu viel liegen geblieben, gibt’s einen Seitenhieb vor allem in Richtung CDU.

Die Themen, die sie in ihrem kurzen Impulsvortrag anspricht, treffen den Isenburger Nerv: die nicht ausreichende Finanzierung der Kinderbetreuung, der Fachkräftemangel und das leidige Thema ÖPNV. „Regionaltangente West – allein darüber könnte ich den ganzen Abend sprechen. Als ich vor 30 Jahren im Taunus in die Kommunalpolitik einstieg, haben wir schon über die RTW diskutiert. Ich bin sicher, auch der politische Wille dazu hat gefehlt. Aber der ÖPNV ist eine Antwort zum Erreichen unserer Klimaziele. Wir können es uns nicht mehr leisten, dass Projekte so lange dauern“, fordert Faeser einen Bürokratieabbau.

Bei den Bürgerfragen ergeben sich – neben einer lustigen persönlichen Frage, ob Obst seinen Handkäs lieber mit Musik oder ohne mag (natürlich mit und plus Kümmel) – viele landes- und bundespolitische Fragen, die Besucher auf kleinen grünen Zetteln formuliert haben. Moderatorin Ann-Sophie von Wirth, Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis 46, reicht die Fragen an Obst und Faeser weiter.

Einer der rund hundert Besucher möchte wissen, wie Integration besser gelingen kann. „Wir haben derzeit über eine Million Geflüchtete aus der Ukraine. Dazu kommen 300.000 aus Drittstaaten“, sagt Faeser. Es gelte jetzt, das Problem der Unterbringung und der notwendigen Kita- und Schulplätze zu bewältigen. „Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aber ich stehe auch dafür, dass wir Menschen, die kein Recht haben, hier zu sein, zurückführen.“

Nach einer guten Stunde steigt die Bundesinnenministerin wieder in die schwarze Limousine, umringt von Bundespolizei und Personenschützern. Florian Obst ist zufrieden mit dem Abend. „Das nächste Mal planen wir ein bisschen mehr Zeit ein“, bedauert er, dass einige Fragen in Zeppelinheim unbeantwortet bleiben.
 njo