Eltern-Kind-Spielkreise im JUZ Gravenbruch/ Kostenloses Angebot Spielerisch die deutsche Sprache lernen und Kontakte knüpfen

Bei schönem Wetter spielen Kinder und Eltern im Freien, dann kann auch die Terrasse des JUZ für Kreidemalereien genutzt werden. Foto: Postl

Gravenbruch (lfp) – Auf der Terrasse des Jugendzentrums Gravenbruch herrscht wieder einmal richtig Leben. Nicht Jugendliche machen hier Party, sondern Mütter mit ihrem jungen Nachwuchs sitzen beisammen, malen und spielen gemeinsam. Jeden Tag kommt einen andere Gruppe zum Eltern-Kind-Spielkreis, um unter Anleitung von zwei Betreuerinnen den Vormittag pädagogisch begleitet zu verbringen. Normalerweise stehen die Räumlichkeiten im Jugendzentrum zur Verfügung, doch bei schönem Wetter geht es ins Freie, entweder auf die Terrasse oder auch mal auf einen nahen Spielpatz.

Die Idee zu diesem Eltern-Kind-Spielkreis kam währen eines Deutsch-Sprachkurses. „Die Eltern wollten sich auch außerhalb des Unterrichts mal treffen, aber es sollte auch die deutsche Sprache im alltäglichen Leben praktiziert werden“, erläutert Dunja Jovanovic. Da es aber gerade bei der U3-Betreuung nicht genügend Plätze gab, versuchte man auf anderen Wegen, etwas Abhilfe zu schaffen. Über Katrin Strauss, Koordinatorin der Sprach-Spielgruppen in der Kernstadt Neu-Isenburg, kam dann auch ein solches Angebot in Gravenbruch zustande. Mit Dunja Jovanovic, Efgenia Tsaridou, Christina Molinaro und Gabriele Lessner fanden sich vier Mütter, die sich bereit erklärten, die Sprach-Spielkreise zu betreuen. „Unsere Kinder gehen mittlerweile in die Schule, da haben wir Zeit, um uns entsprechend einzubringen“, sagt Efgenia Tsaridou.

Die Spielkreise waren für Kleinkinder im Alter ab zwei Jahren gedacht, doch da die Nachfrage gerade für noch Jüngere groß war, wurden nun Kinder im Alter ab eineinhalb Jahren aufgenommen. „Noch jüngere Kinder aufzunehmen macht wenig Sinn, denn wir wollen ja bereits ein pädagogisches Anfangskonzept umsetzten“, betont Katrin Strauss. So wurde den vier Betreuerinnen ein entsprechender „Bildungsauftrag“ mit auf den Weg gegeben. „Vorrangig geht es um das Erlernen der deutschen Sprache, die als Verbindungssprache von allen verwendet werden soll, um miteinander zu kommunizieren“, erklärt Strauss. Und weil man bekanntlich eine Sprache am besten spielerisch erlernt, steht auch das gemeinsame Spielen im Vordergrund. „Auch Eltern profitieren davon, wenn sie mit in das Spiel der Kinder einbezogen werden“, betont Katrin Strauss.

Mittlerweile ist die Nachfrage nach diesen Eltern-Kind-Spielkreise in Gravenbruch recht groß, sodass es dieses Angebot jeden Vormittag gib. „Damit wir ein strukturiertes Angebot planen können, haben wir feste Gruppen eingerichtet, die dann abwechselnd kommen“, erklärt Dunja Jovanovic. Jeweils zwei Betreuerinnen kümmern sich dann um den Ablauf und das Angebot. Nur am Donnerstag gibt es keine Limitierung: da kann kommen, wer möchte. „Deshalb sind wir auch an diesem Tag mit mindestens drei Betreuerinnen hier“, so Efgenia Tsaridou. Dann wird gespielt, gemalt, gebastelt und gemeinsam gesungen. „Das Singen ist ein pädagogisch bewährtes Konzept zur Erwerbung von Sprachkompetenzen“, sagt Jovanovic.

Auch von den Eltern, es sind meist Mütter, die ihre Kinder zum Eltern-Spielkreis begleiten, wird das Angebot sehr begrüßt. „Ich finde das eine ganz tolle Sache, denn sonst würde ja jeder nur alleine zu Hause herumsitzen und die Kinder würden sich irgendwie selbst beschäftigen“, sagt Acris Aliona, die mit ihrem Sohn zum Eltern-Kind-Spielkreis kommt. Die Familie selbst wohnt erst seit eineinhalb Jahren und Gravenbruch und hat durch dieses Angebot schon viele Kontakte. Die 26-jährige Nabi Behestha ist mit ihrer Tochter Setish im Spielkreis, ihre beiden anderen Kinder besuchen schon die Schule.

Der Spielkreis hat auch eine wichtige vorschulische Funktion. „Hier lernen sich die Kinder schon mal kennen, das betrifft die Jüngeren, die dann in eine Kita gehen oder die älteren, die bald in die Schule kommen“, erklärt Dunja Jovanovic. Damit die Kitas und die Schule schon mal „beschnuppert“ werden kann, gibt es entsprechende Besuche. „Der Besuch einer Kindertagesstätte ist immer etwas problematisch, denn die meisten wollen gleich dort bleiben – wegen der vielen Spielsachen“, schmunzelt Efgenia Tsaridou.

Ganz wichtig ist für Eltern die Information, dass dieses Angebot völlig kostenlos ist. Wer den Eltern-Kind-Spielkreis kennenlernen möchte, der kommt am besten am Mittwoch oder Freitag in das JUZ Gravenbruch – aber erst wieder nach den Herbstferien.