Bushaltestellen in Gravenbruch Startschuss für barrierefreien Ausbau

Die Bushaltestellen Stieglitzstraße Süd (links) und Nord (rechts) werden zuerst zu barrierefreien Haltestellen umgebaut. Foto: lfp

Gravenbruch (red) – Der Startschuss für den Ausbau der barrierefreien Bushaltestellen in Gravenbruch ist gefallen. Am 15. November hat die Stadt den Vertrag mit der verantwortlichen Baufirma unterschrieben.

Wenn die Witterung es zulässt, will die Baufirma am 21. Januar an der Bushaltestelle Stieglitzstraße mit den Arbeiten beginnen. Neben den Bushaltestellen Stieglitzstraße Nord und Süd steht 2019 auch der Ausbau der zwei Haltestellen am Dreiherrnsteinplatz (Nord und Süd), in der Nachtigallenstraße und in Gravenbruch Ost auf dem Bauplan.

Im Rahmen des barrierefreien Ausbaus werden die Haltepunkte taktil und optisch kontrastierend gestaltet, damit blinde und sehbehinderte Menschen diese leicht erkennen und nutzen können. Die Bordsteinhöhe wird auf 22 Zentimeter gesetzt, um das selbstständige Ein- und Aussteigen von Personen im Rollstuhl oder mit Gehhilfe zu ermöglichen. Teilweise ist es zudem erforderlich, die Haltestellen länger und breiter auszubauen, damit die Busse möglichst nah an den Bordstein heranfahren können.

Während der Bauarbeiten kann es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen, dafür bittet die Stadt die Anwohner um Verständnis. Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf die angepassten Beschilderungen zu achten. Jeweils vor Baubeginn an den einzelnen Haltestellen wird die Stadt noch einmal über etwaige Änderungen im Verkehrsverlauf und die genauen Bauzeiten informieren.

Das Investitionsvolumen in Gravenbruch beträgt insgesamt 770.000 Euro (Kosten für alle Haltestellen inklusive Gravenbruch Ost) und muss von der Stadt als Antragstellerin vorfinanziert werden. Vom Land Hessen wurde ein Zuschuss von 70 Prozent der anrechenbaren Kosten nach dem Ge-meindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und fünf Prozent nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) gewährt.

Im Zusammenhang mit dem barrierefreien Ausbau ist die Verlegung der Bushaltestelle in der Straße „Am Forsthaus Gravenbruch“ um etwa 250 Meter notwendig. Derzeit befindet sich die Haltestelle im Kurvenbereich und dort können die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen nicht erfüllt werden. Diese geben eine Fahrbahnparallele Anfahrbarkeit der einzelnen Haltepositionen vor, was am jetzigen Standort ohne den Entfall von 22 Stellplätzen nicht realisierbar ist.

Indem die bestehende Haltestelle Ost in Richtung der Haltestelle Nachtigallenstraße verschoben wird, kann der Verlust der Stellplätze auf vier reduziert werden. Durch die Verlegung der Bushaltestelle profitieren auch mehr Einwohner in Gravenbruch.

Bei den Berechnungen wurde in einem Umkreis von 300 Metern die Anzahl der Einwohner verglichen. Im Bereich der Überschneidung der Einzugsbereiche Dreiherrnsteinplatz und Gravenbruch Ost (neu) leben 973 Einwohner und im Bereich der Überschneidung der Einzugsbereiche Gravenbruch Ost (alt) und Gravenbruch Ost (neu) leben 2.111 Einwohner (alter Einzugsbereich). Beide Gruppen haben nun teilweise einen kürzeren Weg und profitieren damit vom neuen Standort.

Im verbleibenden Bereich, der zuvor gar nicht innerhalb des Einzugsgebiets (300 Meter Radius) einer Bushaltestelle lag, können sich 326 Personen nach der Verlegung der Haltestelle über kürzere Wege freuen. Auch außerhalb der Radien profitieren Anwohner von kürzeren Wegen.

„Mit der Verschiebung der Haltestelle können wir den Verlust von Stellplätzen auf ein Minimum reduzieren“, erklärt Bürgermeister Herbert Hunkel und weist darauf hin, dass die Bauarbeiten für die Haltestelle Gravenbruch Ost voraussichtlich im Mai oder Juni beginnen werden.

Die Stadt hat die Planung für den Ausbau aller Haltestelle in Gravenbruch gemeinsam mit der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF), den Stadtwerken Neu-Isenburg GmbH und dem Büro Verkehrsplanung Köhler und Taubmann (VKT) entwickelt. Bis 2022 soll es allen Menschen ermöglicht werden, öffentliche Verkehrsmittel eigenständig zu nutzen, so die gesetzlichen Vorgaben. In Gravenbruch wird dies bereits Ende 2019 möglich sein.

Für ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, gibt es die Möglichkeit, den Mitarbeiter des Seniorenhauses Meisenstraße für den Stadtteil Gravenbruch, Thomas Hummel, für einen Fahrdienst anzufragen. Er ist unter Z 0159 03558864 wochentags zwischen 9 und 15 Uhr zu erreichen.