Kleine Löschdrachen und große Fahrzeuge Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Zeppelinheim

Die Löschdrachen sind mit ihrem Fahrzeug am Einsatzort angekommen und erfüllen nun ihren Auftrag. Foto: Postl

Neu-Isenburg/Zeppelinheim (lfp) – Bei der Zeppelinheimer Wehr ist man ganz stolz auf die „junge wilde Bande“, wie die 26 Mitglieder der Kinderfeuerwehr oft von Udo Bachmann bezeichnet wird. Glücklicherweise ist Bachmann nicht allein, wenn es um die Ausbildung und Betreuung der jüngsten Feuerwehrmitglieder geht. Mit Claudia Poths, Marion Pehus, Vanessa Müller und Gabriel Mönch stehen ihm weitere Helfer zur Seite.

Dass die „Löschdrachen“, wie die jüngste Nachwuchsgarde sich nennt, seit kurzem einen eigenen Raum hat, macht die Sache um einiges leichter. „Wir haben jetzt fast zwei Jahre hier recht aufwendig umgebaut, dadurch hat die Jugend einen eigenen Raum im Keller“, erklärt der Wehrführer. Aus der ehemaligen Wohnung und Küche des Hausmeisters ist im 1. Stock ein großer Unterrichtsraum geworden. Dort kann jetzt nicht nur ungestört, sondern auch zeitgemäß das Wissen um Brandbekämpfung, Gefahrguteinsätze und technische Hilfeleistung vermittelt werden. „Wir haben alle Rohbauarbeiten, wie Wände herausgebrochen oder versetzt, selbst gemacht“, betont Bachmann.

Bei der Jugendfeuerwehr sieht es dafür derzeit nicht so gut aus. „Einige wurden in die Einsatzabteilung übernommen, jetzt sind es nur noch fünf“, erklärt der Zeppelinheimer Wehrführer. Da es keinen Sinn macht eine Gruppe von nur fünf Feuerwehrleuten in einen Einsatz zu schicken, erfolgt die Ausbildung der Jugendfeuerwehr zentral im Feuerwehrstützpunkt in der St.-Florian-Straße. „Die Ausbildung, die ja viel praktische Übungen enthält, soll nah an der Realität liegen“, betont Bachmann. Deshalb werden die Mitglieder der Jugendfeuerwehr derzeit immer in die Kernstadt zur Ausbildung gefahren. „Das ändert sich aber wieder, sobald welche aus der Kinderfeuerwehr wechseln“, verweist Bachmann auf die Altersgrenze von zehn Jahren. Auch was die derzeitige Stärke der Einsatzabteilung betrifft, muss sich der Wehrführer keine Gedanken machen. Mit 31 Mitgliedern ist sie, gemessen an der Einwohnerzahl von Zeppelinheim, wahrlich vorbildlich. „Nur ein paar Frauen könnten wir noch gebrauchen, derzeit sind es nur zwei“, hat dann Udo Bachmann doch noch einen offenen Wunsch gefunden.

Zur Eröffnung des Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Zeppelinheim, zu dem wieder Blauröcke aus der Partnerstadt Weida angereist kamen, verwies Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel auf den Zusammenhalt und die Kameradschaft innerhalb der Zeppelinheimer Wehr. „In größeren Kommunen wäre so etwas heute nicht mehr möglich“, sagte das Stadtoberhaupt und dankte allen, die sich beim Umbau des Feuerwehrhauses eingebracht haben. „Sie haben nicht nur insgesamt 1160 Stunden ihrer Freizeit geopfert, sondern noch 28.800 Euro an Spenden mit eingebracht.“ Auch Landrat Oliver Quilling konnte diesem Engagement nur sein großes Lob zollen. Dann zeigten die Löschdrachen, wie man einen Notruf an die 112 absetzt und wie man gegen eine verrauchte Wohnung, in der möglicher Weise jemand vermisst wird, richtig vorgeht. Sie brausten zur Einsatzstelle, durchsuchten mit „Atemschutzgerät“ die Wohnung und löschten das Feuer. Richtig „echt“ ging es später bei der Jugendfeuerwehr zu. Eine Gartenhütte brannte lichterloh. Doch die jungen Blauröcke ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, bauten eine Wasserzufuhrleitung auf und trugen den Löschangriff vor. Nicht nur Gruppenleiter Nick Künzler war sehr zufrieden.

Ein besonderer Blickfang beim Tag der offenen Tür waren die beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge, die von der Stadt Neu-Isenburg angeschafft worden waren -jedes für rund 380.000 Euro. „Durch die gleichzeitige Bestellung haben wir einen Preisvorteil erhalten“, erklärte Sebastian Stern aus der Einsatzabteilung, der selbst in Österreich war und sich um die Ausstattung kümmerte. Das St LF 20 ist für Gefahrguteinsätze konzipiert, das HLF 20 ist mit Rettungskomponenten, wie hydraulische Schere und Spreize bestückt. Die Zahl 20 verweist auf einen 2000 Liter Löschwassertank an Bord. Nach den eindrucksvollen Einsatzdemonstrationen sorgte der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Zeppelinheim für beste Verpflegung der Gäste. Insbesondere die „Roster“ aus Weida und Burger vom Grill waren gefragt. Am Nachmittag saßen die versammelten Gäste bei Kaffee und Kuchen zusammen und lobten „ihre“ Zeppelinheimer Feuerwehr auf die man sich immer verlassen könne.