Jetzt fehlen nur noch die Baugenehmigungen TSG erhält Zuwendungsbescheid des Kreises für Hallen-Erweiterung

Der Vorsitzende Karl-Heinz Groh (rechts) freut sich über Unterstützung für die Hallenerweiterung. Zur Scheckübergabe kamen (weiter von rechts) Hartmut Honka, Innenminister Peter Beuth, Bürgermeister Herbert Hunkel, Landrat Oliver Quilling, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Peter Dinkel. Fotos: Prochnow

Neu-Isenburg (m) – Ein Onkel, der Gutes mitbringt, ist besser als eine Tante, die Klavier spielt. Das wusste schon Wilhelm Busch, und in der Hugenottenstadt kennt man auch den Namen des „Onkels“: Peter Beuth. Der Hessische Minister des Innern und für Sport fühlt sich schon als „ein halber Neu-Isenburger“, weil er in den vergangenen Jahren immer wieder Geld für Feuerwehr und soziale Projekte überbracht hat. Am Mittwochabend war es der Bescheid über 190.000 Euro für die Erweiterung der Halle der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG).

Jetzt fehlen nur noch die Baugenehmigungen, erläuterte Architekt Martin Rudolph aus Frankfurt. Dann können eine provisorische Abtrennung aufgebaut und die Wand auf der Südseite mit der als Lager genutzten Bühne abgerissen werden. Die Planer haben Kosten in Höhe von 940.000 Euro veranschlagt, 330.000 trägt die Stadt und 94.000 übernimmt der Kreis Offenbach, bestätigten Bürgermeister Herbert Hunkel und Landrat Oliver Quilling. Weitere Unterstützung erwarten die TSG-Vorderen vom Landessportbund.

Den Rest zahlt der Verein aus der eigenen Tasche und über ein Darlehen, informierte Vorsitzender Karl-Heinz Groh. „Ist die 13 eine Unglückszahl? Für uns ist der 13. ein Glückstag“, stellte der TSG-Chef angesichts des Treffens mit Repräsentanten von Politik, Sport und Wirtschaft fest. 2011 habe der Vorstand bereits mit Volker Bouffier als Innenminister verhandelt – und um sein Projekt gefürchtet, weil der damalige Rathauschef Quilling ins Kreishaus gezogen war.

„Die Erweiterung ist eine große Herausforderung“, gab Groh zu bedenken. Doch der Verein müsse sich den Interessen der Gesellschaft und dem demografischen Wandel anpassen und neue Angebote unterbreiten. „Ein Verein ohne Jugend geht dem Ende entgegen“, mahnte der Vorsitzende. Bei der TSG indes zähle mehr als die Hälfte der rund 1.200 Mitglieder zum Nachwuchs.

Die vereinseigene Sporthalle auf dem TSG-Gelände am Buchenbusch wird um rund 195 Quadratmeter quasi auf die doppelte Größe erweitert. Dazu kaufte der Verein 94 Quadratmeter städtischen Geländes hinzu. Der Anbau wird im gleichen Stil wie der Bestand aus Betonstützen und Holzdach errichtet, er wird ergänzt mit Umkleiden, Nebenräumen und Lagerfläche. Architekt Martin Rudolph verfolgt das sportliche Ziel, das Projekt noch innerhalb des Jahres 2020 fertigzustellen.

Peter Beuth übergab neben der Zuwendung aus dem Förderprogramm „Vereinseigener Sportstättenbau“ das Schild „Sportland Hessen“ für eine der neuen Wände. „Danke für das, was Sie für die Gesellschaft leisten, das machen Sie nebenbei“, würdigte der Gast. „Sport macht Spaß“, erinnerte er, entwickle große Freude und übernehme „herausragende Funktionen“ wie die Integration von Zugezogenen. „Ohne Vereine müssten staatliche Organisationen einspringen und das würde nicht gelingen.“

Das Training bringe „wie selbstverständlich Menschen zusammen, Leute, die sonst nichts miteinander zu tun haben“, so der Minister. „Es gelten die Regeln des Sports, egal, was jemand im Portemonnaie oder im Hirn hat.“ Angesichts von Doping-Fällen müssten die Verantwortlichen jedoch darauf achten, „dass der Sport seine Tadellosigkeit erhält“.

Man könne nicht „augenzwinkernd akzeptieren, dass sich Fans auf die Nuss hauen – welches Bild vermitteln wir damit?“, gab Beuth zu bedenken. Alle Fußballvereine müssten auch mit Blick auf den Nachwuchs auf Fans einwirken, dass sich alle an die Regeln halten. „Wir würden sonst großen Schaden in der Gesellschaft hervorrufen.“

Landrat Quilling dankte dem Land Hessen für seine verlässliche Sportförderung. TSG-Vorsitzender Groh habe aber auch persönlich sehr viel Verantwortung übernommen. „Jetzt ist alles gerichtet“, freute sich Bürgermeister Hunkel, zeigte sich „froh und glücklich“ über „ganz tolle Angebote wie Gesundheitssport“.

Auch Peter Dinkel, Vorsitzender des Sportkreises, baut auf die „große Integrationskraft“ des Sports. Doch „wir brauchen die Politik, die Fördermittel erhöht“. Isenburg sei bekannt für seine „Sportstätten vom Allerfeinsten“.

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