Schützengesellschaft demonstriert nicht nur mit „Respekt“-Aktion Zusammenhalt Vereinsfest mit besonderer Botschaft

Die Texas House Band spielte auf dem Schützen-Oktoberfest erstmals seit dem 10. März wieder zusammen. Fotos: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Die Schützengesellschaft Neu-Isenburg ist der (bisher) einzige Verein in der Hugenottenstadt, der allen Corona-Auflagen zum Trotz ein Vereinsfest ausgerichtet hat. „Klar, es kostet einiges an Überzeugung, es kostet viele Behördengänge, aber es ist umso erfreulicher, wenn man den Erfolg genießen kann“, sagt der Vorsitzende Robert Funcke. In seiner Begrüßung der Gäste am Samstagnachmittag zum Oktoberfest der Schützengesellschaft erinnerte er auch an jene Branchen, die aktuell mit am meisten zu leiden haben. Gastronomie, Künstler und Musiker, aber auch die Vereine haben es in Corona-Zeiten besonders schwer. So war es für die engagierte Texas House Band nach eigenem Bekunden der erste gemeinsame Auftritt seit Anfang März. „Auch aus diesem Grund haben wir versucht, diese Veranstaltung zu realisieren“, so Funcke. Die Band um Helt Oncale und Dave Schömer stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nichts verlernt hat.

Aber auch Künstler wie Kati Conrad finden kaum Möglichkeiten, ihre Werke zu zeigen, und die Gastronomie sieht mit der beginnenden kalten Jahreszeit ihre Existenz gefährdet. So hatte die neue Wirtin Iris Beier die Gastronomie im Schützenhaus erst im Januar übernommen, dann kam der Lockdown. „Mit diesem Oktoberfest haben wir ihr die Möglichkeit geboten, die zahlreichen Gäste mit zünftigen bayerischen Schmankerln und leckerem Festbier zu verwöhnen“, so Robert Funcke. Und Künstlerin Kati Conrad freute sich, dass zwei ihrer Werke im Rahmen einer Kunstauktion einen Liebhaber fanden.

Auf Initiative der Ehrenpräsidentin Yvonne Lammersdorf wurde zudem das Schild der Aktion „Respekt“ an die Wand am Eingang des Schützenhauses montiert. Die Initiatorin der Respekt-Aktion, Gisela Mauer, konnte sich im Gespräch mit Lammersdorf und Funcke selbst davon überzeugen, dass gegenseitiger Respekt bei den Isenburger Schützen selbstverständlich ist. „Wir sind ein Verein, in dem Sportler aus 17 Nationen aktiv sind, da wird kein separates Integrationskonzept benötigt – hier wird Integration gelebt“, betont denn auch Robert Funcke. Er verweist aber auch darauf, dass er mit der Ausrichtung des Oktoberfestes anderen Vereinen entsprechenden Mut machen will, dass es trotz Corona-Auflagen möglich ist, ein Fest zu feiern.

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