Abend in der Hugenottenhalle hielt einige Überraschungen bereit Vier neue Zylinder glänzen beim Ball der Isenburger Senatoren

Die neuen Senatoren schwören ihren Eid auf den Zylinder von Ludi Berdel (Zweiter von links) im Beisein von Senatspräsident Harald Streb und Vize Matthias Wolf (links): Jochen Müller, Hildegard Wessinger, Simone Flechel und Oliver Strobel. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Die Senatoren sind das „Gerüst“ – sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht – für die Tradition des Neu-Isenburger Lumpenmontags. Ihr äußeres Zeichen sind die silbernen Zylinder auf dem Kopf. Nicht so offensichtlich ist, dass mit dem Treueschwur auf die Isenburger Fastnacht auch ein finanzieller Obolus fällig wird. Doch im Vordergrund steht die Ehre, zu den Zylinderträgern zu gehören. 

Um sich in der Isenburger Gesellschaft zu präsentieren, gibt es alljährlich, nun schon zum 52. Mal, eine festliche Veranstaltung, in deren Rahmen neue Senatoren vereidigt werden: den Ball der Senatoren. Der Senat hat sich zum Ziel gesetzt, immer 111 Senatorinnen und Senatoren in seinem Kreis zu haben. „Das gelingt uns immer ganz gut, heute gibt es dazu gleich zwei Überraschungen“, sagte Senatspräsident Harald Streb vor dem offiziellen Akt.

Passend zum diesjährigen Motto „Star Wars“ wurden die Gäste im Foyer nicht nur mit einem Gläschen Sekt, sondern auch von Frankfurter Mitgliedern der 501st German Garrison, einem Star-Wars-Kostümclub, überrascht, die für Selfies parat standen. Auch der Saal selbst war von Renée Steinhaus dem Motto entsprechend mit Ballon-Motiven dekoriert worden.

„Wir sind so gut wie ausgebucht und die Besucher dürfen sich auch wieder auf ein schönes Unterhaltungsprogramm freuen“, lobte der Senatspräsident den Regisseur des Abends, Jörg Böhlendorff.

Eröffnet wurde der 52. Ball der Senatoren traditionell mit der großen Polonaise aller anwesenden Senatoren. Prinzessin Martina I. und Prinz Jörg III. hatten dann die Ehre, mit dem Prinzenwalzer den Tanzreigen zu eröffnen. Danach schlossen sich alle an und der Abend nahm seinen Lauf. Senatspräsident Harald Streb hieß alle Gäste willkommen und verkündete gleich die erste Überraschung. „Wir haben den traditionellen Kostümball des Gesellschaftsclub übernommen und werden diesen in moderner Form fortsetzen. Aber wer noch daran teilnehmen möchte, muss sich beeilen, denn wir sind bereits so gut wie ausverkauft“, verkündete Streb. Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Tischordnung verändert, um noch Platz für weitere Tische zu schaffen. Karten konnten noch an diesem Abend erworben werden.

Die Band Kim & Kas sorgte mit einem Wechsel von langsameren und flotten Tanzrhythmen für eine unterschiedlich bevölkerte Tanzfläche – Walzertakte waren bevorzugt, aber es ging auch mal „atemlos“ durch die lange Ballnacht. Für Atempausen sorgten Show-Einlagen wie Balance-Darbietungen oder auch Hula-Hoop-Artistik. Viel Beifall gab es auch für die in voller Besetzung auftretende Garde der Schwarzen Elf, die von Stefanie Witkowski trainiert wird. 

Unter den Gästen befand sich ein auffällig orientalisch gekleidetes Paar: Es waren Regine und Ingo Lutz Straßburger. „Wir sind zu einer Hochzeitsfeier eines guten Freundes, der aus Indien stammt, eingeladen worden, da wollten wir nicht durch unsere Kleidung auffallenn – hier wohl aber mehr“, begründete das Paar die „Generalprobe“ für ihre eigens angefertigte Festkleidung. Bereits am Montag geht es gen Neu-Delhi und am Wochenende steigt dann in Udaipur das große Fest. „Da muss ich wohl noch den einen oder anderen Abnäher anbringen“, sagte Regine Straßburger nach ihren ersten Tanzrunden.

Mit großer Spannung wurde wieder die Vereidigung der neuen Senatorinnen und Senatoren erwartet; hier gab es gleich zwei Überraschungen. Hildegard Wessinger aus dem bekannten Hotel, Café, Restaurant und Konditorei sowie Jochen Müller, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Neu-Isenburg, hatten sich schon recht früh für eine Senatorenmitgliedschaft beworben. „Wir hätten da noch jemanden“, kam Günter Marx vor drei Tagen zu Senatspräsident Harald Streb und präsentierte ihm noch Oliver Strobel aus dem Tanzkreis. „Ach, ich würde auch mal gerne Senatorin sein“, sagte spontan Simone Flechel aus den Reihen der Garde der Schwarzen Elf, als sie schon auf der Bühne stand. So tauschte sie schnell ihren Platz als „Schwurspruchhalterin“ mit Matthias Wolf – und schon stand sie in der Reihe der neuen Senatoren, um den Eid abzulegen. Dann waren es gar vier neue Senatoren, worüber sich alle freuten.

Mit dem Goldenen Vlies wurde dann noch Tim Seddig für sein langjähriges Engagement in der Isenburger Fastnacht ausgezeichnet, ebenso Claus Eichler, der mit dem Silbernen Senatsorden Pro Meritis geehrt wurde. Beim finalen Tanz der Senatsdamen wurden Claudia von Juterzenka mit dem Zylinder-Pin in Bronze, Andrea Fräger, Iris Heß, Christiana Krumpholz, Edda Schulz-Jahn, Ayako Siebert, Claudia Wolf und Saskia Wolf mit dem Zylinder-Pin in Silber ausgezeichnet.