Frühjahrsputz in Isenburg/Fortsetzung auf Seite 3 Zu Wasser und an Land

Beim Frühjahrsputz in Neu-Isenburg beteiligten sich insgesamt 170 Bürger. Eine große Gruppe vom THW befreite den Weiher im Bansapark von altem Holz. Foto: col

Neu-Isenburg (col) – Für die kleinen Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) war der große Frühjahrsputz in diesem Jahr ganz besonders aufregend. Die Minigruppe der Sechs- bis Zehnjährigen durfte mit an den See im Bansapark: Statt Müllzange und Müllsack hatte die erste Bergungsgruppe und der Wasserpumpen-Trupp ihr großes Schlauchboot als Arbeitswerkzeug mitgebracht.

Ein großer Baum war vor ein paar Wochen ins Wasser gefallen und fault jetzt vor sich hin. „Im vergangenen Jahr wurde hier eine teure Sauerstoff-Pumpe eingebaut. Damit das Wasser durch die große Menge Holz nicht veralgt und schön frisch bleibt, entfernen wir es jetzt in dieser Aktion“, erläutert Manuela Desch vom THW. Wasserfest bekleidet gingen vor allem die großen Helfer ans Werk den Baum zunächst zu zersägen und anschließend aus dem Wasser zu ziehen. Zur gleichen Zeit konnten die Jüngsten Müll im Park sammeln.

Etwa 170 Neu-Isenburger hatten sich am Samstagvormittag den Wecker gestellt, den kühlen Temperaturen getrotzt und sich mit Müllzange und Handschuhen motiviert an die Arbeit gemacht. Für Nicole Frölich war das keine große Sache, sie hatte sich von der Rathenaustraße aus auf in den Wald gemacht, um Waldwege und Unterholz von Papierfetzen, Flaschen und anderen Unrat zu befreien, den weniger umsichtige Mitbürger achtlos entsorgt hatten.

Frölich gehört zu der größten Gruppe des Tages. Rund 30 Geocacher hatten sich zusammen geschlossen und beteiligten sich sich an der Aktion: „Wir sind ja sowieso im Wald unterwegs und anstatt geographischer Koordinaten folgen wir jetzt eben den Spuren des Mülls“, erklärt die junge Frau lächelnd.

Nur rund 50 Meter Luftlinie entfernt sammeln zehn junge Männer den Müll vom Straßen und Waldrand. Sie sind Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung an der Rathenaustraße.

„Uns haben Leute vom Büro von dem Frühjahrsputz erzählt. Wir sind gerne dabei“, sagte ein junger Afghane. In Afghanistan gebe es auch solche Aktionstage auch, die Jungs kennen das ehrenamtliche Engagement. „Allerdings ist es doch nicht so ganz vergleichbar – wir haben dort nicht so ordentliche Müllsäcke und Zangen bekommen und auch ist der Müll und Unrat so viel mehr, dass es gar nicht zu schaffen ist, alles einzusammeln. Hier können wir wirklich richtig sauber machen, dass danach alles schön ist“, freut sich der junge Mann, der seit acht Wochen in dem Isenburger Camp lebt. Alle Helfer des Vormittags trafen sich nach drei Stunden Arbeit an der frischen Luft im DLB, um sich dort wieder zu stärken. Bei einem Imbiss, Getränken und Süßigkeiten tauschten sich alle über die spektakulärsten Funde aus.

„Wir sind wieder sehr zufrieden mit der guten Resonanz“, freute sich Bürgermeister Herbert Hunkel, der gemeinsam mit seiner Frau selbst mit angepackt hatte. Harald Schäfer, technischer Leiter des DLB zog ebenfalls eine positive Bilanz. „Wir hatten 15 Kubikmeter Müll und werden noch das Holz vom Bansapark abtransportieren“, kündigte er an.

Schäfer bedankte sich aber auch bei der Firma Wisag, von der 20 Mitarbeiter mit einer firmeneigenen Kehrmaschine Gravenbruch am Samstagvormittag gesäubert hatten.