ENERGIESPAREN Stadt kündigt weitere Maßnahmen an / 17 Grad in Sporthallen Auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten

Dieser Anblick hat nur noch Seltenheitswert. Die Stadt verzichtet auf die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden. Das trifft auch die Hugenottenhalle. An Tagen ohne Vorstellung bleibt es dort dunkel. ARCHIV

Neu-Isenburg – Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Auch die Stadt setzt Maßnahmen der aktuellen Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung der Bundesregierung um. Ziel ist es, auch in Neu-Isenburg weiter Strom und Wärme zu sparen, um gut über den Winter zu kommen. Und dazu zählt auch der Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung. Es wird insgesamt in Räumen kühler und draußen dunkler.

Im Rathaus und in allen öffentlichen Gebäuden werden die Temperaturen auf 19 Grad gesenkt. In den Sporthallen und Räumen auf Sportanlagen ist es künftig lediglich 17 Grad warm. Davon ausgenommen sind die städtischen Kindereinrichtungen. Auf die abendliche Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden wie die Bansamühle, die Bertha-Pappenheim-Gedenkstätte, die Museen und das Rathaus wird verzichtet.

Auch die Hugenottenhalle bleibt abends im Dunklen, wenn keine Veranstaltungen stattfinden. Am meisten bedauert werden dürfte von den Isenburgern, dass es in diesem Jahr keine Weihnachtsbeleuchtung auf der Frankfurter Straße, im Alten Ort oder in der Fußgängerzone geben wird. Als kleines Trostpflaster versichert die Stadtverwaltung, die Weihnachtsbäume wie gewohnt aufzustellen. „Sie wurden bereits vor Jahren auf eine energiesparende LED-Beleuchtung umgerüstet“, heißt es aus dem Rathaus.

Mehr als 50 Prozent der 4.700 Straßenleuchten verfügen bereits seit 2011 über energieeffiziente LED-Leuchten. Die durchschnittliche Energieeinsparung gegenüber den alten sogenannten Langfeldleuchten mit Leuchtstofflampen beziffert die Stadtverwaltung mit 82 Prozent. Dies entspricht einer Einsparung von 26.400 Euro pro Jahr.

Leuchten in Außenbereichen, die aus Sicherheitsgründen angebracht wurden, bleiben auch weiterhin eingeschaltet. Auch im Hallenbad und in der Sauna geht es ums Thema Energiesparen. Die Stadtwerke verweisen auf die erheblichen Einsparerfolge durch die 2021 vorgenommene Installation von energieeffizienter LED-Beleuchtung. Insgesamt 135.000 Kilowattstunden (kWh) Strom wurden demnach im Vergleich zu 2019, dem letzten Betriebsjahr ohne Pandemiebeschränkungen, eingespart.

Zusätzliche 155.000 kWh Strom konnten außerdem dank der im Juni 2021 abgeschlossenen Sanierung der Freibadtechnik eingespart werden. Geht man von einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.500 kWh Strom bei einem Dreipersonenhaushalt aus, entspricht das einer Einsparung der Jahresverbräuche von rund 116 Dreipersonenhaushalten. Die Stadtwerke melden auch große Einsparerfolge beim Gasverbrauch. So wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zu 2019 rund 685.000 kWh weniger Gas verbraucht, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 27 Einfamilienhäusern gleichkommt.

Als zusätzliche Energiesparmaßnahmen im Hallenbad werden unter anderem die Temperaturabsenkungen in den Becken, der Verzicht auf Warmbadetage, die Schließung des Dampfbades sowie die Reduzierung der Saunaöffnungszeiten umgesetzt. Entsprechend den Vorgaben soll mit diesen Maßnahmen der Strom- und Gasverbrauch im Hallenbad nachhaltig um 20 Prozent gesenkt werden.

Neben den Städten und Gemeinden werden auch Unternehmen, Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe, sowie Handel und Gastronomie in die Pflicht genommen. Insbesondere weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass Geschäfte ihre Türen schließen müssen und keine Leuchtreklame von 22 bis 6 Uhr eingeschaltet bleiben darf.

„Wir arbeiten mit Hochdruck an weiteren Einsparungen, bislang können wir rund 15 Prozent der Energie reduzieren“, gibt sich Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein optimistisch.
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