Großer Weinmarkt zur Eröffnung der Freiluftsaison im Schoppenhof des Hotels Kempinski Gravenbruch Winzer aus der Region präsentieren edle Tropfen

Christine Brost, die ehemalige Weinkönigin aus Hochheim (rechts) kam mit Freunden zum Weinfest. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Normale Gasthäuser eröffnen ihre Freiluftsaison mit einem Bierfassanstich, da steht doch dem gehobenen Anspruch des Hotels Kempinski Gravenbruch ein Weinfest besser zu Gesicht. Nach den schönen Erfolgen in den beiden zurückliegenden Jahren gab es nun am Pfingstsonntag den 3. Weinmarkt im lauschigen Schoppenhof des Hotels Kempinski Gravenbruch. Wieder präsentierten mehr als 15 Winzer und Vertreter von Weingütern ihre edlen Tropfen. Sogar Christine Brost, eine ehemalige Weinkönigin aus Hochheim, kam mit Freunden zum Weinmarkt und war begeistert. Bei recht passendem Wetter und musikalischer Unterhaltung durch die Acoustic Pieces (Mimi Grimm und Steffen Zäuner) war auch das 3. Weinfest wieder eine recht gelungene Veranstaltung.

Benjamin Bär ist ein Weißwein-Fan und hat bereits „ein paar“ Verkostungen hinter sich. „Holen wir noch einen Riesling oder mal was anderes?“, fragte er seinen beiden Begleiterinnen. „Ich bin eher für den Sauvignon Blanc“, meint Tamara Schütterle. „Da bring doch gleich zwei“, ruft Nora Tystak hinterher. Das Neu-Isenburger Trio hatte sich jedenfalls auf die Weine aus dem Weingut Reibold aus Freinsheim „eingetrunken“. Der Familienbetrieb in der Pfalz steht für biologischen Anbau und verzichtet auf Herbizide, chemische Spritzmittel und mineralische Dünger.

Ein andere Gesellschaft aus der Hugenottenstadt –insbesondere die Damen – präferieren hingegen den Pink St. Laurent aus dem Weingut Pfaffmann. Dieses wird, wie auch das Weingut Leitz, das Sekthaus Griesel und Schloss Schönberg, von der Vertriebsgemeinschaft „Vinehouse“ vertreten. Dazu gehört auch noch das Weingut Schloss Westerhaus, hier empfahl der künftige Ressortleiter des am 1. Juni eröffnenden Restaurants „Lavente“, Navid Ghadimi, sowohl den Blanc de Noir, aber auch den preislich etwas höheren Ingelheimer Grauburgunder - für zwölf Euro die Flasche.

Bemerkenswert war, dass es recht viele junge Winzergenerationen gibt, die zudem schon recht erfolgreich sind. Hier ist vor allem Johanna Bossert vom gleichnamigen Weingut in Gundersheim zu nennen unter dem Motto „Neue Köpfe in alten Kellern“ schaffte sie es mit ihrem Riesling Lagewein bei VINUM Riesling Champion unter die besten 40 von 1450 Mitbewerben zu. Zwei rote Trauben im Gault&Milau, zweieinhalb Sterne im VUNIM und acht Punkte im Mainzer Weinführer konnte sie bereits auf ihrem Erfolgskonto verbuchen.

Noch erfolgreicher ist Catherine Mauritz die den Familienbetrieb vom Weingut Domcheant Werner bereits in der 8. Genration führt. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Flasche Domdechaney Hochheim VDP. Grosses Gewächs, ein Rielsing trocken, locker mit 30 Euro zu Buche schlägt. „Da steckt auch ganz schön viel Arbeit drin, bis man so einen Wein im Glas präsentieren kann“, verweist Catherine Mauritz auf die Goldmedaille bei der international Wine Challenge in London. Und dies war nicht ihre einzige Goldmedaille, auch ihr Hochheimer Domdechaney Riesling Spätlese ist ein „goldiger“ Wein.

Etwas verwundert blickt Frédérique Vetter aus ihrem Stand auf die Weindegustierer. „Wenn ich so viel verkostet hätte, wie so mancher hier, dann würde ich nichts mehr schmecken – und betrunken wäre ich wohl auch ganz schön“, vermisste die Weinspezialistin auf die „Spuckgefäße“. Echte Weinspezialisten erkennen nämlich nicht erst im Magen, sondern bereits am Gaumen, wie ein guter Wein mundet. Frédérique Vetter ist freilich Exklusiv-Distributorin für Champagner JP Gaudinat Pére et Fils und importiert nur edle Tropfen.

Die meisten Besucher kamen wohl doch, um ein paar Weine zu genießen und weniger, um möglichst viele zu testen. „Ausspucken ist doch reine Vergeudung“, meinte ein Genießer und ließ sich einen Auerbacher Grauburgunder nachschenken. Und auch ein Dieter Müller baut nicht nur auf „Ebbelwoi“, sondern gönnt sich auch mal einen guten Wein – so gesehen beim Weinmarkt in der Torschänke.

Für eine entsprechende Grundlage sorgen Küchenchef Stefanos Melianos und sein Team. Mit Zwiebelkuchen, Barbecue-Spezialitäten, Flammkuchen und Crêpes in verschiedenen Varianten ist die Auswahl an deftigen und süßen Speisen groß.

Der Weinmarkt hatte aber noch etwas Gutes für alle. Der Erlös aus der Tombola, es gab es tolle Gewinne aus dem Hause Kempinski, kommt der Kinderhilfestiftung Frankfurt zugute.