SEMINAR- UND GEDENKSTÄTTE Button und Flyer zu Bertha Pappenheim Wirken bekannter machen

Vor der Büste von Bertha Pappenheim halten Anna Held (rechts) und Vaiana Dyballa den Button zur großen Sozialreformerin hoch.

Neu-Isenburg – Die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim in der Zeppelinstraße 10 hält nicht nur das Gedenken an die große Sozialreformerin, Pädagogin und Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859 bis 1936) und ihr von den Nationalsozialisten zerstörtes Heim des Jüdischen Frauenbundes wach, sondern ist auch Veranstaltungsort – unter anderem zum jüdischen Leben. Mit weiteren Aktivitäten soll die Bedeutung von Pappenheim mehr in den Vordergrund gerückt werden.

„Immer wieder kommen Studierende zu uns in die Gedenkstätte und sind erstaunt, wenn sie von dem umfangreichen Wirken von Bertha Pappenheim hören“, sagt Vaiana Dyballa vom Frauen- und Gleichstellungsbüro. Damit verbunden ist die Anregung, das Wirken der Sozialreformerin über Neu-Isenburg hinaus bekannter zu machen. „Da hat sich natürlich schon einiges getan, nachdem das Jüdische Museum in Frankfurt den Platz davor nach ihr benannt hat“, sagt Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Anna Held. Doch es könnte noch mehr geschehen. Dass Pappenheim nach dem Krieg fast vergessen wurde, könnte auch damit zu tun haben, dass sie sich um gefährdete Mädchen, unverheiratete Frauen und Prostituierte kümmerte, vermutet Bürgermeister Gene Hagelstein.

Ausgehend von einem Kommentar von Studierenden wurde nun ein Button mit dem Konterfei von Pappenheim gedruckt – mit dem Spruch „Spread Bertha more!“ (frei übersetzt „Verbreite Bertha mehr“). Dieser soll bei Infoständen mit einem Flyer zu ihrem Wirken verteilt werden.

Und natürlich geht es zum Jahresanfang auch um die nächsten Veranstaltungen. Da steht der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar im Vordergrund. Dazu wird es am Sonntag, 22. Januar, 10 Uhr in der evangelisch-reformierten Marktplatzkirche einen Gedenkgottesdienst mit Schwerpunkt zu den LGBTIQ*-Opfern geben. Am Versöhnungstor des polnischen Künstlers Maksymilian Biskupski vor der Kirche wird ein Kranz zum Gedenken an die Opfer aufgestellt. Hinzu kommt ein weiterer vor dem Rathaus.

Weiter geht es in der Seminar- und Gedenkstätte am Donnerstag, 9. Februar, 18 Uhr, mit dem Vortrag „Geflüchtete Frauen – Chancen und Herausforderung der Unterstützung“ mit Anna Basse. Da die Platzzahl begrenzt ist, wird um eine Anmeldung gebeten (siehe unten). Außerdem gibt es am Freitag, 24. März, um 15 Uhr eine Exkursion zur Ausstellung „Zurück ins Licht: Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ im Jüdischen Museum Frankfurt. Eine Anmeldung ist nötig.

Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Stadt an die Menschen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden. Ein Teil dieses Gedenkens sind die 26 „Stolpersteine“, die an jüdische Frauen und Männer erinnern, die dort wohnten und Opfer der NS-Diktatur wurden. Eine Stolperschwelle wurde vor dem ehemaligen Heim des Jüdischen Frauenbundes in der Zeppelinstraße verlegt, wo über 250 Frauen und Kinder, die dort lebten, deportiert und ermordet wurden.

Zu den Stolpersteinen in Neu-Isenburg hat der Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK) eine Broschüre herausgegeben, die im Rathaus erhältlich ist.
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Öffnungszeiten

Die Seminar- und Gedenkstätte, Zeppelinstraße 10, ist mittwochs von 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet: z 06102 241754, E-Mail an bertha.pappenheim.haus @stadt-neu-isenburg.de.