Auch Doris Liebenthal, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte nebenan, die eigens gekommen war, um den erwarteten Pflanzern einen heißen Kaffee zu servieren, war sichtlich enttäuscht. „Aber ich mache da noch eine Aktion mit unseren größeren Kindern, die haben da sicherlich Freude daran“, war sie sich sicher.
Bürgermeister Herbert Hunkel lockerte, wie von Ute Hänsel gefordert, schon mal mit einer kleinen Handschaufel den Boden in einem der drei Hochbeete auf. Doch außer Heide Holzmeier, die mit Louisa und Leo gekommen war, ließ sich niemand mehr blicken. „Dann ist es halt so, wir schaffen das heute auch alleine“, gab die „Grüne“ Ute Hänsel das Zeichen zum Start der Pflanzaktion. Sie selbst hatte aus dem eigenen Garten einen Busch Akelei mitgebracht, dazu noch Fingerhut, Pfefferminze, Majoran und das in Vergessenheit geraten Mutterkraut. „Über den Fingerhut werden wohl einige wieder meckern, weil er giftig ist, aber das sind ja die meisten Wildpflanzen. Und zum Essen ist er ja auch nicht gedacht“, so Hänsel.
„Wir haben selbst keinen Garten und ich wollte mich aber mit meinen Kindern dennoch hier einbringen, denn das ist doch eine schöne Aktion“, sagte Heide Holzmeier. Sie hatte Rosmarin, Melisse und Salbei gekauft. „Schon wenn man an den Pflanzen riecht, vermittelt das ein wunderbares Naturgefühl“, so Holzmeier. Unter der fachlichen Anleitung von Ute Hänsel wurden dann kleine Pflanzlöcher ausgehoben, die mit von ihr mitgebrachter Komposterde ausgefüllt wurden. Dann wurden die Pflänzchen eingesetzt. „Ein bisschen System sollten wir schon mit bedenken, sodass etwas Abwechslung entsteht“, riet Hänsel, die Tomaten etwas separat zu setzen.
„Da ist ja noch sehr viel Platz in den Kästen, da werde ich mit Ute Hänsel abstimmen, wo wir mit den Kindern was hinpflanzen“, kündigte Liebenthal die Sonder-Pflanzaktion der Kindertagesstätte an. Sie will auch dafür Sorge tragen, dass die Pflanzen gewässert werden.
Sollten jetzt einige Gravenbrucher „aufgewacht“ sein und sich dennoch in die Aktion „Hochbeete“ einbringen wollen, so gibt es jeden ersten Samstag im Monat entsprechende Gelegenheit dazu. Ute Hänsel ist ab 15 Uhr dort und betreut das gemeinsame Gärtnern an den Hochbeeten. „Es soll ein Treffpunkt für alle werden, auch solche, die nur babbeln wollen“, sagte auch Bürgermeister Herbert Hunkel.