Es ist längst Tradition, dass die Omas gegen Rechts gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK) am Holocaust-Gedenktag an den von Gunther Demnig verlegten Stolpersteinen Rosen niederlegen. Es ist ein Zeichen des Andenkens, eine Erinnerung an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und an die Opfer der Naziherrschaft.
Erstmals wurde die Gruppe dabei aber am vergangenen Freitag von einer Schulklasse begleitet. Die 8bR der Brüder-Grimm-Schule lauschte den Ausführungen der Omas gegen Rechts, die erzählen, dass Max und Rosa Goldmann gemeinsam mit ihren Kindern Willi und Johanna überlebt haben, weil sie nach Palästina geflüchtet sind. „Der Nationalsozialismus steht derzeit noch nicht auf dem Lehrplan für die Klasse“, erklärt Geschichtslehrer Florian Selzer, „aber wir sind gerade beim Antisemitismus im Mittelalter. Da passt es. Außerdem ist es ein Stück Stadtgeschichte, wir wollten die Gelegenheit nicht verpassen, bei dieser Aktion dabei zu sein.“
Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner betont, wie wichtig die Aktion ist: „Es ist immer der Spagat zwischen der Erinnerung, einerseits die Geschehnisse aus dem Nationalsozialismus nicht zu vergessen und andererseits die Verantwortung, die daraus entsteht“, sagt sie. Sie richtet sich direkt an die Jugendlichen mit ihrem Wunsch, Verantwortung für mehr Toleranz zu übernehmen. „Es geht nicht nur um Toleranz nur für das Judentum, es lässt sich auch auf Herkunft oder sexuelle Orientierung übertragen“, betont Wagner in ihrer kurzen Rede beim Ablegen der Rosen.
Wer mehr über die Lebensgeschichten hinter den Stolpersteinen erfahren möchte, kann sich über die Homepage des GHK informieren. Vereinsmitglied Hans-Walter Schewe hat eine interaktive Seite mit Infos zu Standorten und Hintergründen online gestellt. Auch die GHK-Broschüre „Stolpersteine: Gegen das Vergessen in Neu-Isenburg“ steht dort kostenlos zum Download bereit.
njo
Infos im Internet
ghk.schewe-it.de