Erzieher der Johannesgemeinde nahmen an Fortbildung zur Sprachförderung teil Wenn zuhause nicht nur Deutsch gesprochen wird

18 Erzieher der Kita der Johannesgemeinde haben an einer Fortbildungsreihe des Kreises teilgenommen, um die Kinder beim Deutschlernen noch besser unterstützen zu können. Die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger überreichte Renate Bücher das Zertifikat und eine Bücherkiste. Foto: Postl

Neu-Isenburg (red) – Die pädagogischen Fachkräfte der Kindertagesstätte der Evangelischen Johannesgemeinde in Neu-Isenburg legen bei der Betreuung der Mädchen und Jungen großen Wert darauf, dass die Kinder die deutsche Sprache richtig lernen.

Die Einrichtung hat sich deshalb als erste konfessionelle Kindertagesstätte an der vom Kreis Offenbach neu initiierten Fortbildungsreihe „Sprachbildung, Mehrsprachigkeit und Vielfalt im pädagogischen Alltag“ beteiligt. Zwei Jahre lang bildeten sich die 15 pädagogischen Mitarbeiterinnen und drei pädagogischen Mitarbeiter der Kindertagesstätte im Rahmen des Programms weiter, um die Kinder in der Sprachförderung künftig noch stärker unterstützen zu können. Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel und Pfarrerin Silke Henning von der Johannesgemeinde überreichten den Erziehern nun ihre Zertifikate. „Die Erzieher der Kindertagestätte der Johannesgemeinde haben bereits viel Erfahrung mit der Sprachförderung, doch ich denke, unsere Weiterbildungsreihe hat die Kenntnisse vertieft und auch Neues gebracht. Das Team ist jetzt im Kita-Alltag noch stärker für das Thema sensibilisiert, somit waren die Seminare lohnend für alle“, sagte Erste Kreisbeigeordnete Claudia

Jäger bei der Übergabe der Zertifikate.

Die Fortbildung lief seit Herbst 2017 und war in fünf Module à zwei Tage aufgeteilt. Inhaltlich ging es unter anderem um Methoden und Grundlagen der alltagsinklusiven Sprachbildung. Ferner standen soziologische Aspekte und die Frage, wie die Fachkräfte mit der wachsenden gesellschaftlichen Vielfalt umgehen, auf dem Stundenplan. Bei der Weiterbildung geht es stets um einen positiven Ansatz der Mehrsprachigkeit und darum, zu erkennen, welche Vorteile die Vielfalt der Gesellschaft bringt und was als Bereicherung verstanden werden kann.

In Neu-Isenburg leben Menschen aus knapp 130 Nationen zusammen. Sie

kommen aus ganz verschiedenen Kulturen mit diversen traditionellen, sprachlichen und religiösen Erfahrungen. Die Kindertagesstätten werden von vielen Mädchen und Jungen besucht, die mehrsprachig aufwachsen. Auch bei der Hälfte der rund 100 Kinder, die in der Einrichtung der Johannesgemeinde betreut werden, wird zuhause nicht nur Deutsch gesprochen. Deswegen ist eine rechtzeitige Sprachbildung entscheidend. „Mit der Sprachförderung im Kindergarten wollen wir schon früh die Weichen stellen für einen erfolgreichen Start in die Schule. Die Beherrschung der Sprache ist eine Schlüsselkompetenz, um am Leben der Gesellschaft teilnehmen zu können“, sagte Bürgermeister Herbert Hunkel.

Eine gezielte Förderung der Kompetenzen in Deutsch sowie die gleichzeitige Anerkennung und Wertschätzung von vorhandenen weiteren Sprachen ist fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätten. „Die gemeinsame Sprache ist das Fundament für ein harmonisches Zusammenleben und die Voraussetzung für Bildungserfolge der Kinder“, so Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.

Seminare zur Weiterbildung von Erziehern sind für eine Kindertagesstätte meist eine große Herausforderung, denn an den Fortbildungstagen fehlt immer ein Teil der Beschäftigten. Zusätzlich war die Kindertagesstätte der Johannesgemeinde an zwei Tagen pro Jahr für jeweils zwei Konzeptionstage komplett geschlossen. Die Sprachförderung gehörte auch schon vor der Seminarreihe zum pädagogischen Konzept, doch nach Abschluss der Fortbildung wird das Thema im Kindergartenalltag in allen Altersgruppen von allen Mitarbeitern gelebt und steht auch bei jeder Teamsitzung auf der Tagesordnung.

Da der Bedarf an Unterstützung für Mädchen und Jungen, die nicht so gut Deutsch sprechen, ungeachtet der Muttersprache der Kinder größer wird, geht der Kreis Offenbach jetzt mit der Fortbildungsreihe für Kindertagesstätten in die nächste Runde. Projekte der Sprachförderung in den Kommunen fördert der Kreis in diesem Jahr mit rund 60.000 Euro. Einrichtungen, die sich für die im nächsten Jahr beginnenden Seminare interessieren, können sich mit Ricarda Lange vom Integrationsbüro des Kreises Offenbach, Z 06074 8180-5115, r.lange[at]kreis-offenbach[dot]de, in Verbindung setzen.