Gisela Mauer erhält die Hugenottenmedaille der Stadt Neu-Isenburg Zwölf Jahre lang mehr als nur großes Kino

Gisela Mauer mit (von links) Christine Wagner (Stadtverordnetenvorsteherin), Christel Neumann und Theo van Dieken (Kinno-Team) sowie Bürgermeister Herbert Hunkel. Foto: lfp

Neu-Isenburg (red) – Eigentlich wollte sich Gisela Mauer ganz leise aus dem Organisationsteam des „Iseborjer Kinno“ zurückziehen. Umso gelungener war die Überraschung, als Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Bürgermeister Herbert Hunkel ihr nun zum Abschied die Hugenottenmedaille der Stadt Neu-Isenburg als Anerkennung für ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken für die Kultur-Initiative „Iseborjer Kinno“ überreichten.

„Ohne das große Engagement von Gisela Mauer und ihren gleichgesinnten Cinephilen Theo van Dieken und Christel Neumann, gäbe es das Iseborjer Kinno nicht. Seit zwölf Jahren hat Gisela Mauer hinter den Kulissen dazu beigetragen, dass wir im Cineplace großes Kino sehen können“, so die Laudatio der beiden. Mit ihrer Arbeit habe Mauer die Chance für einen konstruktiven gesellschaftlichen Diskurs eröffnet und über das Kinno viele wichtige Themen für die Stadtgesellschaft angesprochen. Das Kinno wirke als Ort des Nachdenkens über Herausforderungen der Gegenwart – etwa Abbau von Vorurteilen, Zivilcourage, gewaltfreier Widerstand.

Mauer war treibende Kraft bei der Gründung des kommunalen Bürgerkinos. Von ihr stammte auch die Idee, den Treff- und Vereinsraum der Film- und Videofreunde und Jugendraum an der Beethovenstraße, das heutige Cineplace, als Spielstätte zu nutzen. Am 9. November 2008 lief dann der erste Premierenfilm. Seit Januar 2009 werden seitdem jeden Dienstag ausgewählte Filme gezeigt, seit 2017 sogar zwei Vorstellungen pro Woche, in den Wintermonaten zwischen September und April. Über 16.093 Besucher konnte das Kinno bisher zählen.

Gezeigt werden Klassiker der Filmgeschichte, aber auch aktuelle Filme. Oft haben sie einen Bezug zu aktuellen Ereignissen, greifen politische und gesellschaftliche Themen auf wie Digitalisierung und Klimawandel, Europa, die älter werdende Gesellschaft, den Umgang mit Krankheit und Demenz. Im Anschluss an die Vorführung folgt eine Diskussion mit den Gästen.

Hinzu kommen Sonderveranstaltungen, Kooperationen und andere Formate wie die lange Filmnacht, die Sonntagsmatinee und weiterhin das Kinocafé. Mit viel Herzblut hat sich Gisela Mauer im Organisationsteam ehrenamtlich eingebracht, jährlich rund 45 Filme mit ausgesucht oder die Presse über das Programm informiert.

Mauer hat viele weitere ehrenamtliche Aufgaben, um die sie sich nun verstärkt kümmern möchte. Ihr ist es beispielsweise zu verdanken, dass in Neu-Isenburg die Aktion „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ gestartet wurde. Darüber hinaus engagiert sie sich im Watt-Club.