Arbeiterwohlfahrt lädt zur Fastnachtsveranstaltung ein 70 Jahre in musikalischer Mission

Prinz Klaus VII. und Prinzessin Natalie I. nehmen Friedrich Sehrbrock in die Mitte, der für seine über 70-jährige musikalische Karriere in der Offebacher Fastnacht mit dem diesjährigen Prinzenorden ausgezeichnet wurde. Foto: p

Offenbach (red) – Unter dem Motto: „Die Awo ruft, ei was e Ding, zur Fastnacht an de Hessering“ erlebten die Besucher, die fast alle in originellen Fastnachtskostümen erschienen waren, eine dreistündige, närrische Mischung aus Büttenreden, Tanzdarbietungen und Musikeinlagen, die keine Langeweile aufkommen ließ. Alle Plätze waren besetzt im Else-Herrmann-Saal der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Goerdelerstraße 1 und so war es kein Wunder, dass gleich am Anfang schon richtige Fastnachtsstimmung ausbrach.

Pünktlich um 14.11 Uhr begrüßte Moderator Karl-Heinz Eitel die Besucher in der fastnächtlich geschmückten „Narrhalla“ und stimmte sie auf die Fastnacht ein. Zuvor hatte „Musikus“ Friedrich Sehrbrock die gute Laune mit Stimmungsliedern angeheizt.

Kurt Herrmann, Vorsitzende der Awo begrüßte alle Fastnachter im Saal und wünschte ihnen drei Stunden närrische Unterhaltung. Nachdem die Leiterin des „Else-Herrmann-Saales“, Michaela Beyer und weitere Awo-Aktive vom Moderator mit dem diesjährigen Awo-Fastnachtsorden dekoriert waren, in diesem Jahr mit zwölf „Brillanten“, ging‘s auch schon los.

Moderator Eitel animierte die Narrenschar nun erst einmal zum Schunkeln, die Texte der Stimmungslieder hatte er auf den Tischen verteilt, die Musik servierte auch hier gekonnt Friedrich Sehrbrock am Klavier.

Horst Steinbrecher stieg in die Bütt. Als „Arbeitsloser“ teilte er allen mit, dass er der Arbeit lieber aus dem Weg ging. Zum Schluss war er sich aber einig, bei de‘ Fastnacht issem kei‘ Arbeit zu viel.

Mit dreimal Offebach Hallau wurde er am Ende von den Zuschauern für seinen Vortrag verabschiedet.

Es wurde die Tanzformation „Eine Rentnertanzgruppe“ angekündigt. Tatsächlich, es kamen sechs Rentnerinnen mit Stock. Gemächlich schlürften sie in den Saal. Aber nach ein paar langsamen Tanzschritten ging die Post ab. Die Tänzerinnen warfen ihren Gehstock weg, zogen ihren Rentnerkittel aus und zeigten ihr T-Shirt mit Micky Mouse. Die „Hupfdohlen“ von der Gemaa Tempelsee, unter ihrer Trainerin Roswitha Schielein, bekamen für ihren Showtanz dann auch den verdienten kräftigen Applaus.

Frieder Gruber (Sitzungspräsident vom Mühlheimer Fastnachtsclub „Die Altstädter“), überzeugte das närrische Auditorium, „Dass immer noch er bestimmte, wo er sich hinsetzt“. Als „Mann 2020“ war er überzeugt, dass alle Männer – sie sind ja so bescheiden – schon mit Anbetung zufrieden sind. Entsprechende „Buh- Rufe“ der Damen im Saal waren natürlich von ihm einkalkuliert.

Nun wurde hoheitlicher Besuch angekündigt. Unter den Klängen des Ledermarsches erschien das Offenbacher Prinzenpaar aus „Lederanien“ Prinz Klaus VII. (Klaus Eiserloh ) und Prinzessin Natalie I. (Natalie Eiserloh ) mit ihrem Hofstaat. Im Gefolge Hofmarschall Robert Pies vom OKV, er stellte „förmlich“ die „Tollitäten“ vor und diese begrüßten ihre Untertanen mit kräftigem „Offebach Hallau“. Landesverweser Manfred Roth hielt sich etwas im Hintergrund, hatte aber am närrischen Verfahren nichts auszusetzen.

Während dieser Zeremonie wurde Friedrich Sehrbrock für seine über 70 jährige musikalische Karriere in der Offebacher Fastnacht mit dem diesjährigen Prinzenorden ausgezeichnet.

Wie es einer Ehefrau ergeht, deren Ehemann gar zu viele Hobbys hat, davon gab Monika Fuchs als Hobby-gestresste Ehefrau einen närrischen Bericht ab. Ihr Vortrag gegeisterte die Narrenschar und es wurde deshalb auch kräftig applaudiert.

Eine „Närrische“ Rakete gab es dann für die „Rasselbande“ der Kindertanzgruppe aus Tempelsee, die als „Leoparden“ durch den Saal tanzten und für Begeisterung bei den Zuschauern sorgten. Die Trainingsarbeit dieser „Dschungeltiere“ hatte Melanie Pogaldl übernommen.

Mit dem „Piloten“ Wolfgang Braun, einem Fastnachtsprofi von den Kolpingelfer, sollte man lieber nicht fliegen, denn seine Flugfähigkeiten waren „korrekturfähig“, um es positiv auszudrücken.

Trotzdem, nach seiner mit Begeisterung vorgetragenen Büttenrede wurde ordentlich Applaus gespendet und mit einer „Närrische Rakete“ zusätzlich belohnt.

Die Offebacher Marktfraa, Dagmar Winter vom OKV, erzählte in ihrer unverwechselbaren Vortagsweise „Erschreckliches“ aus der Offenbacher Stadtgeschichte.

„Ich könnt schon widder heule“ meinte „Heulsuse“ Eberhard Wernig. Das Büttenass mit „Klorolle“ auf dem Kopp, brachte es fertig, dass einigen Besuchern die Tränen aus den Augen rollten.

Thorsten Haag, Stefan Weisrock und Paul Stenzel, die drei „Randstaajodler“ von den Kolpingelfern, brachten mit ihren Stimmungsliedern, die Besucher am Ende nochmals kräftig in närrische Schunkelstimmung.

Gaby Papp hatte, wie in den Vorjahren, wieder die Regie übernommen. Sie leitete alle Mitwirkende pünktlich in die „Narrhalla“ und nach drei Stunden erklang dann das letzte närrische „Offebach Hallau“.