Finanzierung des „Diesterweg-Stipendiums“ gesichert Bürgerstiftung Offenbach erhält Nachlassvermögen

Vertragsunterzeichnung bei Corona-Bestuhlung (von links): Oberbürgermeister Felix Schwenke, Winfried Männche, Vorstand der Bürgerstiftung, Kämmerer Peter Freier und Elisabeth Fritz, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Offenbach. Foto: Stadt Offenbach

Offenbach (red) – Nun auch offiziell besiegelt ist der Übertrag des städtischen Nachlassvermögens auf die Bürgerstiftung Offenbach am Main. Mitte Juni hatte es bereits ein einstimmiges Votum der Stadtverordnetensitzung gegeben. Mit den Unterschriften von Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke, Kämmerer Peter Freier sowie Elisabeth Fritz und Winfried Männche aus dem Vorstand der Bürgerstiftung auf dem Vertragspapier können nun rund 2,2 Millionen Euro „im Sinne der Bürger angelegt werden“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

„Das Geld stammt aus Nachlässen Offenbacher Bürger, die die Stadt Offenbach als Erbe bestimmten. Das Geld wurde traditionell in Sparzertifikate und Sparbücher angelegt, allerdings fielen die Zinserträge besonders in jüngster Zeit äußerst gering aus“, so Stadtkämmerer Peter Freier. Die jetzige Entscheidung ermöglicht es der Bürgerstiftung, die mit einem Stiftungsvermögen von nun fast 2,5 Millionen Euro in der oberen Liga der Bürgerstiftungen in der Bundesrepublik spielt, die weitere Finanzierung des „Diesterweg-Stipendiums“ zu sichern. Das im Jahr 2008 von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt entwickelte Stipendienprogramm fördert seit Herbst 2015 Offenbacher Kinder und ihre Eltern. Es unterstützt begabte und motivierte Kinder aus sozial schwachen Familien beim Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule und integriert zudem die ganze Familie mit einem umfassenden Bildungsprogramm.

Winfried Männche betonte bei der Unterzeichnung, dass es der heutige Oberbürgermeister Felix Schwenke war, der das Diesterweg-Stipendium seinerzeit als Bildungsdezernent, „mit Geduld und Hartnäckigkeit“ nach Offenbach geholt hatte.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Ideen, immerhin hat sich die Stiftung auch Kunst und Kultur in den Stiftungszweck geschrieben. Eine Idee, da waren sich die Anwesenden laut Mitteilung der Stadt einig, wäre die Reaktivierung des Literaturpreises „Schriftsteller im Bücherturm“, der 2008 letztmalig vergeben wurde. Eingesetzt werden nur die Zinsen, das Stiftungskapital wird in der Regel angelegt. Das Nachlassvermögen der Stadt möchte Männche gerne in der GBO Gemeinnützigen Baugesellschaft mbH Offenbach für Wohnungsbauförderung investieren. „Dann bleibt das Geld in der Stadt und kommt den Bürgern zugute, so wie es den Zielen der Stiftung entspricht“, betont der ehemalige Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft.

Wer mehr über die Bürgerstiftung erfahren möchte, findet auf deren Homepage weitere Hinweise über deren Motivation, Projekte und Unterstützungsmöglichkeiten. Wer mehr machen möchte, kann sich mit einem Mindestbetrag von 500 Euro in der Stifterversammlung engagieren, die Zugehörigkeit besteht bei natürlichen Personen auf Lebenszeit. „Es lohnt sich, Offenbach ist eine tolle Stadt“, wirbt die ehemalige Amtsgerichtspräsidentin und in Frankfurt wohnhafte Elisabeth Fritz für das Engagement. www.buergerstiftung-offenbach.de