Reinigung des Beckens im Martin-Luther-Park fördert unter anderem Kloschüssel zutage Ekelfund im leeren Weiher

Das Becken des Martin-Luther-Weihers bot ohne Wasser und vor der Reinigung einen unschönen Anblick. Links im Bild ist eine Kloschüssel zu entdecken. Foto: SOH

Offenbach (red) – Wenn das Wasser vom Weiher im Martin-Luther-Park abgelassen wird, ist das ein bisschen wie das Öffnen einer Wunder- oder eher Schreckenstüte: Man weiß nie, was man auf dem Boden findet. Waren es in der Vergangenheit eher Fahrräder, auch mal Mofas oder Autoreifen, immer aber leere Flaschen und auch Schirme, gab das Wasser diesmal unter anderem ein Waschbecken und eine Toilettenschüssel frei. Warum der frühere Besitzer mit einem alten Klo unter dem Arm bis zu dem Weiher läuft, statt es kostenlos (ein Kubikmeter Bauschutt ist frei) beim Wertstoffhof in der Dieselstraße 37 abzugeben, wird wohl immer sein trauriges Geheimnis bleiben.

Dieser und anderer Müll muss gemeinsam mit großen Mengen an Schlamm und Laub vor Beginn der neuen Fontänen-Saison entfernt werden. Denn das künstliche Gewässer ohne natürlichen Zulauf würde sonst bei steigenden Temperaturen erst heftig anfangen zu riechen und dann umkippen. Deshalb steht jährlich im Januar oder Februar, vor Beginn der Laich- und Brutzeit, ein Frühjahrsputz an. Außerdem wird das gesäuberte Betonbecken auf Schäden untersucht. Sind die Schäden repariert, läuft ab dem Wochenende wieder Wasser bis zur Öffnung für den Pumpenkasten im Holzpodest im Becken ein. Das ist nicht nur ein Service für die dort beheimateten Enten, sondern auch ein Schutz des Beckens vor Frostschäden. Die Pumpe selbst wird Mitte April eingebaut, dann wird der Weiher komplett aufgefüllt und die Fontäne sprudelt wieder in der Woche vor Ostern.

Der Weiher an der Waldstraße ist übrigens der einzige der vier innerstädtischen Gewässer, der jährlich gereinigt wird. Sollte der Sommer sehr heiß werden, wird unter Umständen das Wasser auch noch ein zweites Mal erneuert und der Unrat entfernt. Verantwortlich für die Reinigungsarbeiten ist das Geschäftsfeld Stadtservice der Stadtwerke Unternehmensgruppe. Von hier aus werden die Arbeiten koordiniert und ausgeführt, außerdem wird der Container für die Abfälle gestellt. Alle Schritte werden mit dem Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz abgesprochen, außerdem holt der Angelsportverein Neptun 1934 e.V. vor der endgültigen Entleerung des Beckens eventuell vorhandene Fische oder sonstige Kleintiere aus dem Wasser. Die sollten in dem Becken eigentlich gar nicht sein, werden aber von Aquarianern dort ausgesetzt oder von Wasservögeln eingeschleppt. Und bevor Rückfragen kommen: Größere Exemplare wie beispielsweise ein Wels waren nicht darunter.