Kinder befüllen Zeitkapsel Grundstein für Offenbacher Hafenschule gelegt

Oberbürgermeister Horst Schneider zeigt einem Jungen die gefüllte Metallröhre. Foto: Richter

Offenbach (hhr) – „Wo sind die Kinder der Hafenschule?“ rief Oberbürgermeister Horst Schneider fragend in die Runde und bekommt ein vielstimmiges „Hier!“ zur Antwort. Auf den Fundamenten ihrer künftigen Bildungsstätte stehend, gestalteten die Mädchen und Jungen der Klassen 1a und 1b fröhlich singend die offizielle Grundsteinlegung auf dem Gelände an der Hafenallee 13 bis 15.

Gleich stand ihnen noch ein wichtiger Auftritt bevor. Sie durften den mit aktuellen Printmedien und weiteren wichtigen Dokumenten gefüllten Metallhohlkörper in den dafür vorgesehenen Behälter versenken. Darin enthalten sind auch etliche bunte Zeichnungen mit Selbstporträts der Kinder. Doch bevor das geschah, hatten mehrere Erwachsene noch Wichtiges zu sagen, bat die kommissarische Schulleiterin Bianca Kindermann die Kleinen um Geduld.

„Es dauert nicht lang“, versprach der Verwaltungschef und betont mit einiger Genugtuung, die Hafenschule sei seit Jahrzehnten die erste Neugründung einer Schule in der Stadt. „Wenn aus dem Hafenviertel ein differenzierter und lebenswerter Stadtteil werden soll, braucht er nicht nur eine ordentliche Verknüpfung mit dem Nordend, sondern auch eine vernünftige Infrastruktur.“ Die Schule, an der eines Tages 420 Mädchen und Jungen unterrichtet werden sollen, und die ebenfalls vorgesehene Kindertagesstätte mit insgesamt neun geplanten Gruppen erfüllten diese Voraussetzungen.

Auf einer Grundstücksgröße von über 7 000 Quadratmetern entstehen nach Plänen eines Darmstädter Architekturbüros fast 11 000 Quadratmeter nutzbare Fläche für Erziehung, Bildung und Sport. Ein rund hundert Meter langer, fünfgeschossiger Gebäuderiegel entlang der neuen Allee nimmt den Fachklassentrakt der Hafenschule sowie zwei übereinander liegende Ein-Feld-Sporthallen auf und schirmt die zweigeschossigen Klassen- und Gruppenbereiche vom Verkehrslärm ab.

Bereits im Frühjahr dieses Jahres war mit den Gründungsarbeiten der Grundschule und der Kindertagesstätte im Hafenviertel begonnen worden. „Mehr als 460 Stahlbetonpfähle wurden bis zu 17 Meter tief in den Baugrund gerammt“, rief Schuldezernent Bürgermeister Peter Schneider in Erinnerung. Bis Sommer 2016 sollen die Rohbauten stehen, ehe sich Dachdeckung und Haustechnikinstallation anschließen. Ende kommenden Jahres will man mit dem Innenausbau starten. Die Fertigstellung des Standortes an der Hafenallee 13 bis 15 ist zu Beginn des Unterrichtsjahres 2017/18 geplant. Bis dahin sind bereits zwei Klassen mit Kindern der Goetheschule, die künftig in der Hafenschule unterrichtet werden, interimsweise auf dem Gelände der Schillerschule in modernen und geräumigen Containermodulen untergebracht.

Mit Gesamtkosten von 26,8 Millionen Euro stellt das Projekt die bislang größte Einzelinvestition im städtischen Schulbausanierungsprogramm dar.