Martin-Elsaesser-Plakette für Ausgezeichnete Architektur in Hessen Hafenschule steht für „gebaute Qualität“

Preisverleihung im Deutschen Architekturmuseum (von links): Bozica Niermann, OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Astrid Reese, Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement, die Architekten Sibylle Waechter und Prof. Felix Waechter sowie ihre Mitarbeiterin Ella Beinhofer und Laudator Jörg Sturm. Foto: SOH

Offenbach (red) – Die Hafenschule hat eine renommierte Auszeichnung erhalten: Am Freitag wurden die Architekten Waechter +Waechter und die Stadt Offenbach als Bauherr mit der Martin-Elsaesser-Plakette geehrt. Den Preis für ausgezeichnete Architektur in Hessen vergibt der Bund Deutscher Architekten BDA Frankfurt im fünfjährigen Zyklus. Zur Frankfurter BDA-Gruppe zählen auch Stadt und Landkreis Offenbach sowie der Landkreis Main-Kinzig-Kreis. Neun weitere Preisträger wurden im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt ausgezeichnet. Gastgeber war Museumsleiter Peter Cachola Schmal.

Die Architekten hätten bei der Hafenschule „mit scheinbar müheloser Leichtigkeit den Spagat zwischen Groß und Klein“ geschafft, heißt es in der Begründung der Jury. Die fünfgeschossige Blockrandbebauung knüpfe „kraftvoll den städtebaulichen Rahmenbedingungen entsprechend an das urbane Umfeld“ an, die gegenüberliegende zweigeschossige fein gegliederte Einfassung setze das Gebäude in ein proportionales Verhältnis zu den kleinen Nutzern. Gelobt wurden auch die „gute städtebauliche Einfügung“ sowie die geschützten Schulhöfe, die schönen Details und der sensible Umgang mit Farbe und Material. Damit werde ein Mehrwert für das Hafenviertel geschaffen. „Ein vorbildhaftes Umfeld für die Baumeister von morgen“, schließt die Beurteilung.

Die Hafenschule mit integrierter Kita im neuen Hafenviertel wurde nach den Plänen der Architekten Waechter+Waechter Darmstadt umgesetzt, die Projektleitung lag beim städtischen Amt für Stadtplanung, verkehrs- und Baumanagement, die Projektsteuerung und treuhänderische Bauabwicklung verantwortete die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH aus dem Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke-Unternehmensgruppe.

Ziel des Wettbewerbs sei es, auf gebaute Qualität hinzuweisen, sagte Wolfgang Dunkelau, Vorsitzender des BDA Frankfurt. Architekten und Bauherren reichten die Pläne für 51 Bauten ein, die von 2013 bis Januar 2018 fertiggestellt wurden. Damit die Jury den Blick von außen bewahre, sagte Laudator und Jury-Mitglied Jörg Sturm, vergaben ihn hessische BDA-Mitglieder außerhalb des Frankfurter Verbandes.

Mit dem Preis steht die Hafenschule in einer Reihe mit anderen ausgezeichneten Bauten wie dem Stadthaus Markt am östlichen Eingang zur neuen Frankfurter Altstadt und dem Neubau des Historischen Museums in Frankfurt. Fotos und Beschreibungen aller eingereichten 51 Bauten sind nun in einer Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum zu sehen.

„Schöne Pläne können viele, schöne Bauten wird schon schwieriger“, sagte Dunkelau während der Preisverleihung.

Die Hafenschule wurde sowohl für die Kinder, die im Neubaugebiet Hafenviertel wohnen, als auch ihre jungen Nachbarn aus dem bestehenden Nordend errichtet und soll die dortige Goetheschule entlasten.

Darüber hinaus sollen Schule und Kita ein Bindeglied zwischen dem bestehenden Nordend und dem neuen Stadtteil sein, in dem die jüngsten Bewohner beider Stadtteile und ihre Eltern zusammenkommen. In den beiden übereinander liegenden Sporthallen bewegen sich nicht nur die Kinder beider Einrichtungen, sie stehen auch Sportvereinen zum Training und der Volkshochschule für Sportangebote zur Verfügung.

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