Skaterpark auf der Hafeninsel eröffnet Hobby und Lebensgefühl

Das Herzstück der Anlage ist die sogenannte Halfpipe. Sie stellt Anfänger und Fortgeschrittene vor Herausforderungen und nicht jeder, auch unter den Geübten, kommt gut durch.

Offenbach – Bunte Boards, laute Musik, mancher Höhenflug und einige Bauchlandungen: Bei bestem Wetter hat unter dem Namen OFland DIY der neue Skatepark auf der Hafeninsel eröffnet.

Aufgebaut hat die Anlage nahe der Walter-Spiller-Brücke der Frankfurter Skateboard-Verein „Concrete Skate“. Mit-Initiator Johanno Hess erzählt: „Wir haben viele Mitglieder aus Offenbach und damit nun endlich auch eine Anlage vor Ort.“

Schon zur Eröffnung kommen Skater aller Generationen auf dem von den Stadtwerken zur Verfügung gestellten Grundstück zusammen. Mehr auf Seite 2

Geschaffen haben die Concrete-Mitglieder eine kleinere Halfpipe, also eine Mini-Rampe, die Anfängern und Fortgeschrittenen aber durchaus Herausforderungen bietet. Nicht jeder, auch nicht unter den Geübten, kommt gut durch und vor allem auf der anderen Seite wieder rauf. Desweiteren gibt es einen „Street-Skating“-Bereich mit verschiedenen „Obstacles“, Hindernissen mit Namen wie „Curb“, „Many Pad“ oder „Slappy Curb“.

Die ganz eigene Sprache ist nicht das Einzige, was die Skater-Community ausmacht. Die Bewegung auf dem Board ist kein reiner Sport mit festgefügten Regeln. Auch haftet ihr immer noch ein bisschen Revoluzzertum an. „Skaten ist ein Lifestyle“, stellt Hess fest. Dazu gehören auch entsprechende Kleidung, Musik und bei vielen Skatern ausgeprägte Tätowierungen.

„Und das Design spielt eine große Rolle“, betont der Vereinsvertreter weiter. Im Vergleich zu mancher Sportart ist die Ausrüstung zwar für eher kleines Geld zu haben, indes sind viele Boards kunstvoll gestaltet. Nach dem Prinzip Do it yourself (DIY) basteln sich die Skater ihr gesamtes Equipment gerne selbst zusammen.

Um den neuen Park zu testen, ist auch der 16-jährige Mehdi ans Mainufer gekommen. Vor zwei Jahren hat er das Skaten für sich entdeckt, mindestens vier Tage in der Woche steht er auf dem Brett. Es sei einfach sein Hobby, sagt er. Ergänzt aber ebenfalls: Irgendwie ist es doch tatsächlich auch ein Stück Lebensgefühl.“ Nach dem Grundprinzip „Learning by doing“ hat er sich, so wie alle Anfänger, die meisten kunstvollen Tricks wie Sprünge, Drehungen und Schwenks selbst beigebracht. Wobei „doing“ nicht selten mit Stürzen und Schmerz verbunden ist. So gehört ein geschicktes und geübtes Abrollen beim Fallen dazu.

Das Wort Training wollen die Bretterfans allerdings nicht so gerne hören, „Skater fahren die ganze Zeit und probieren dabei neue Tricks aus“, erklärt Hess.

„Eine solche Anlage hat hier wirklich gefehlt“, sagt Bettina Euler vom Quartiersmanagement der Stadt. Sie hoffe nun, dass der Park Zukunftschancen hat, vielleicht sogar irgendwann professioneller bestückt werden kann. Vorerst gilt die Vereinbarung für das Grundstück für ein Jahr. Während der Saison bis September betreuen die Offenbacher Mitglieder von Concrete Skate das Angebot. Angedacht sind eine Kooperation mit dem Jugendzentrum Nordend sowie Workshops für Einsteiger.

Geöffnet ist der Skatepark künftig von Mittwoch bis Samstag, Kinder bis zu zwölf Jahren können in der Begleitung Erwachsener kommen. Fest im Programm verankert sind jetzt schon „Girls only Skate Days“, an denen der Park alleine den Skaterinnen gehört.

Von Barbara Scholze