Hybridrasen für Fußballplatz am Bierbrauerweg Immer saftig grün

Vor der ersten Trainingseinheiten wurde der neue Rasenmix begutachtet: (stehend von links) Manfred Ginder, Leiter des städtischen Sportmanagements, Annette Schroeder-Rupp, GBM-Geschäftsführerin, Stefan Schummer, Leiter des GBM-Sportplatzmanagements und Kreisfußballwart Jörg Wagner, (vorne von links) VfB-Vorsitzender Andreas Griesenbruch und Oberbürgermeister und Sportdezernent Felix Schwenke. Foto: Stadt/BG

Offenbach – Wo Fußballer trainieren, aus vollem Lauftempo stoppen, um Bälle kämpfen und sich am Boden wälzen, da wächst bald kein Gras mehr, schon gar nicht im Winter. Vor allem vor den Toren haben es Grashalme schwer zu überleben.

Deshalb haben jetzt das Offenbacher Amt für Kultur- und Sportmanagement und die mit der Pflege der städtischen Sportanlagen betraute GBM ein Pilotprojekt mit Hybridrasen angelegt. Einer der Rasenplätze auf der Sportanlage am Bierbrauerweg hat nun in den Strafräumen dank Webmatten mit Kunstrasen eine gut bespielbare und ebene Fläche – sogar in den kalten und dunklen Monaten. Die Kosten in Höhe von rund 24 000 Euro trägt das städtische Sportmanagement.

Der vor allem von VfB Offenbach, FC Maroc und FC Fortuna Offenbach genutzte Sportplatz am Bierbrauerweg wurde für das Projekt ausgewählt, weil ein Rasenplatz dort mit Flutlicht ausgestattet ist. „Das ist eine Besonderheit in Offenbach“, sagt Manfred Ginder, Leiter des städtischen Sportmanagements. „Normalerweise werden Rasenplätze im Winter nicht zum Trainieren freigegeben, weil das Gras nicht nachwachsen kann. Deshalb brauchen solche Flächen in den dunklen und kalten Monaten auch keine Beleuchtung.“ Dass es am Bierbrauerweg anders ist, daran war kein Irrtum schuld, sondern ein vor etwa 20 Jahren gestartetes Experiment mit ganzjährig bespielbarem Ricoten. Weil sich dieser Belag aus Rindenmulch jedoch nicht bewährte, wurde der Platz erst stillgelegt und dann ab 2015 zum Naturrasenplatz umgewandelt. Das Flutlicht blieb.

„Das natürliche Grün war aber gerade vor den Toren immer wieder schnell abgespielt“, sagt GBM-Geschäftsführerin Annette Schroeder-Rupp. „Für unsere Platzwarte war das vor allem in den Wintermonaten eine ständige Herausforderung, hier ein gut nutzbares Spielfeld zu erhalten. Der Hybridrasen hat jetzt den Vorteil, dass der Aufwand für unsere Mitarbeiter und die Kosten in der Pflege nicht höher sind als bei einem Naturrasen.“

Letzterer sei für einen Fußballer immer erste Wahl, sagt Stefan Schummer, der als Profi mit den Offenbacher Kickers selbst zahlreiche Bundesliga-Erfolge gefeiert hat und jetzt bei der GBM der Stadtwerke Offenbach das Sportplatzmanagement leitet.

„Da auf diesem Platz aber in den Strafräumen das Gras schnell abgespielt war und Mulden mit Pfützen entstanden, haben wir hier die Flächen mit Hybridrasen.“ Dabei wurden in den beiden Strafräumen je 230 Quadratmeter Gewebematten mit Kunststoffrasen verlegt. Dieser wurde mit einer Rasentragschicht verfüllt und kann nun mit dem restlichen – natürlichen – Grün verwachsen.

„Die Pflege der Fläche ist nicht aufwendiger“, sagt Stefan Schummer. „Der Unterschied zwischen dem Hybridrasen und dem Naturrasen ist mit bloßem Auge dann nicht zu erkennen.“

„Unsere Sportanlagen und besonders die Fußballplätze werden sehr stark genutzt und sind fast immer belegt“, sagt Oberbürgermeister und Sportdezernent Felix Schwenke. „Deshalb ist es mir wichtig, dass wir versuchen, die vorhandenen Plätze in doppelter Hinsicht optimal zu nutzen: optimal im Hinblick auf möglichst lange Nutzungszeiten und optimal im Hinblick auf möglichst vertretbare Kosten.“

Die künftigen Nutzer sehen der Freigabe des Spielfeldes gespannt entgegen: „Wir freuen uns sehr, da unser Verein gerade in den letzten Jahren sportliche Erfolge feierte und wir ein Teil eines Pilotprojekts sein dürfen“, sagt VfB-Vorsitzender Andreas Griesenbruch.
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