Fachkundige Kinderbetreuung Jugendamt Offenbach präsentiert neues Handbuch für Tagespflege

Der Standard der Tagespflege soll in Offenbach einheitlicher werden. Symbolbild: dpa

Offenbach (red) – Neue formelle oder rechtliche Regelungen in der Tagespflege sowie Veränderungen in der Steuerung, Vergütung oder Qualitätsentwicklung sind immer wieder Anlass für das Jugendamt Offenbach, Betroffene zum Gespräch einzuladen und sie umfassend zu informieren.

Für Jugenddezernent Peter Schneider und dem Jugendamt ist es wichtig, aus den Alltagserfahrungen und dem Wissen der Tagespflegepersonen zu lernen, um das Angebot weiterzuentwickeln und vor anstehenden Entscheidungen Kenntnisse über deren Sichtweisen zu erlangen. Auf Wunsch und Vorschlag der Tagespflegepersonen hat die Verwaltung in Zusammenarbeit mit zwölf von ihnen ein Handbuch für Offenbacher Tagespflegepersonen erstellt. Es umfasst Verwaltungsregeln, Regelungen zur Pflegeerlaubnis, zur Vergütung, zu den Elternbeiträgen, zu Steuern und Versicherungen sowie Hinweise zur Finanzierung, Rechtliches, Materialien zur pädagogischen Praxis und Informationen über Fortbildung und Schulungsverpflichtungen.

„Wir haben darüber hinaus eine Reihe von Änderungen vorbereitet, die die Satzung über die Betreuung von Tagespflegekindern, die Erhebung von Kostenbeiträgen und die Gewährung einer laufenden Geldleistung für den Öffentlichen Träger der Jugendhilfe Stadt Offenbach am Main betreffen“, berichtet Jugendamtsleiter Hermann Dorenburg.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine Wartelisten in der Tagespflege, die Nachfrage kann vollständig befriedigt werden. Eine Tagespflegeperson kann bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen und erhält pro Kind und Stunde 4,50 Euro inklusive der Landesförderung unabhängig vom Alter der Kinder. Die meisten Kinder werden 35 bis 45 Stunden pro Woche in der Zeit von 7.30 bis 16.30 Uhr betreut. Zurzeit benötigen aufgrund ihrer beruflichen Situation 46 Familien für ihre Kinder eine Betreuung in den sogenannten Randzeiten, das heißt in der Zeit von 5 bis 7.30 Uhr, nach 16.30 Uhr bis 23 Uhr oder auch mal am Wochenende. Randzeiten werden zusätzlich vergütet.

Der weitaus größere Anteil von Kindern in der Tagespflege ist jünger als drei Jahre, aber es werden auch Kinder im Kindergartenalter von Tagesmüttern betreut. Zum Teil werden diese auch von ihren „Tagesmüttern“ in der Kindertagesstätte abgeholt, wenn die Eltern erst in den späten Abendstunden von der Arbeit kommen.

Die Anzahl der Kinder in Tagespflege schwankt stark. Insbesondere durch den Ausbau der Krippenplätze in Offenbach ist die Nachfrage nach Tagespflegeplätzen in den vergangenen beiden Jahre zurückgegangen. Derzeit werden 216 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren betreut und 84 Kinder, die älter sind als drei Jahre. Darunter sind vereinzelt auch Schulkinder.

Auch wenn die Anzahl der Pflegestellen in der Tagespflege zur Zeit stagniert, ist seit der Teilnahme am Aktionsprogramm 2009 eine stetige Weiterentwicklung der fachlichen Qualität erreicht worden, so Dorenburg.

Die Erteilung einer Pflegeerlaubnis für Tagespflegepersonen ist seit 2009 immer an eine Grundqualifizierung von 160 Stunden gekoppelt. Dadurch ist ein erweitertes Knowhow in pädagogischen Basisfragen gegeben.