Erfolgreiche Arbeit der lokalen Partnerschaft für Demokratie wird fortgesetzt Wie Jugendliche die Stadt Offenbach sehen

Mitten in der Ausstellung: Frank Weber, stellvertretender Leiter Ordnungsamt, Paula Böse, Vhs Offenbach, Salvatore Caruso, Rektor Edith-Stein-Schule, Susanne Cloos, Lehrerin Edith-Stein-Schule, Regina Kranz und Verena Olinger vom Förderverein der Edith-Stein-Schule, Paula Neckermann, Sozialarbeiterin Edith-Stein-Schule. In den Händen halten die Damen zwei der selbst gemachten Lochkameras. Foto: Stadt Offenbach

Offenbach (red) – Wie nehmen Offenbacher Jugendliche ihre Stadt wahr? Und wie identifizieren sie sich mit ihr? Schüler der Edith-Stein-Schule haben in einem von der lokalen Partnerschaft für Demokratie (PfD) geförderten Projekt mit dem Künstler Eike Laeuen ihre Heimatstadt erkundet.

Mit einer selbst gebastelten Lochkamera sind die Jugendlichen losgezogen, um ihre Stadt zu entdecken und haben verschiedene Motive auf schwarz-weiß Fotos festgehalten. Die Ausstellung „Unser Blick auf Offenbach“ war auf dem 12. Offenbacher Präventionstag zu sehen und kann bis Februar 2020 in der Volkshochschule Offenbach besucht werden. „Ein zentrales Ziel der lokalen Partnerschaft für Demokratie ist, die lokale Identifikation von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Das setzt natürlich voraus, dass sie sich mit ihrer Stadt beschäftigen und – auch kritisch – auseinandersetzen“, sagt Frank Weber.

Die lokale Pfd gibt es in Offenbach seit Herbst 2016. Finanziert wird sie mit Fördergeldern aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das das Ziel verfolgt, demokratische Haltungen in der Gesellschaft zu fördern und gegen demokratiegefährdende Ideologien und Extremismus vorzugehen. Die lokale PfD wird auch in der nächsten Förderperiode von 2020 bis 2024 fortgesetzt.

„Offenbach soll weiterhin ein Ort des friedlichen und offenen Zusammenlebens für alle sein. Dass dies so ist, ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordert viel Engagement und ein stetiges und offensives Eintreten für unseren Staat und unsere Gesellschaftsordnung. Die lokale Partnerschaft für Demokratie ist hierfür ein wichtiges Instrument, das sehr erfolgreich arbeitet“, betont Bürgermeister und Ordnungsdezernent Peter Freier. Die beim Ordnungsamt angesiedelte lokale PfD blickt auf drei arbeitsintensive Jahre zurück: In Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle bei der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Offenbach Land hat sie zahlreiche Projekte initiiert, Veranstaltungen organisiert, Diskussionsrunden eröffnet und verschiedenste Menschen zusammengebracht. In Schulen gibt es regelmäßige Aktivitäten rund um die Themen Beteiligung, Kinderrechte und Akzeptanz vielfältigster Lebensweisen mit den Vereinen Art-Q und Creative Change. Hinzu kommen Projekte in Altenwohnheimen mit der Initiative People‘s Theater, um Generationen zusammenzubringen. Ferienprogramme mit der Jugendkunstschule und außerschulische Angebote beim Boxclub, Deutschen Roten Kreuz sowie der Kinder- und Jugendfarm ermöglichen es, Jugendliche auch in ihrer Freizeit für Themen wie Partizipation, Gerechtigkeit und Zusammenleben zu begeistern.

In den vergangenen drei Jahren hat die lokale PfD auch eng mit dem Jugendforum zusammengearbeitet, das im Kinder- und Jugendparlament der Stadt Offenbach angesiedelt ist. Die darin aktiven Jugendlichen haben verschiedene Angebote für Jugendliche organisiert. Ein besonderes Highlight war der Workshoptag „Nehmt uns ernst“ im September, bei dem 100 Jugendliche der Geschwister-Scholl-Schule über die Themen „No Hate speech“, „Klimaschutz“ und „Artikel 13, die Debatte um die EU Urheberrechtsreform und Uploadfilter“, diskutierten.

Mit dem Freiwilligenzentrum Offenbach und der Volkshochschule hat die lokale PfD diverse Projekte für Erwachsene umgesetzt. Wichtige Initiativen waren die Ausbildung von Demokratielotsen durch ehrenamtliche Multiplikatorinnen, der Ausbau eines Bauwagens zum Jugendtreffpunkt auf der Kinder- und Jugendfarm, der Film- und Informationsabend „Meinwanderungsland“ im Hafen 2 zum Thema Migration und Leben in Offenbach sowie eine Vortragsreihe der Initiative gegen Antisemitismus. Fortlaufende Projekte wie die „Pilotschule zur Begegnung von religiösem Extremismus“ und das „Schulnetzwerk zur Demokratieförderung und Extremismusprävention“ finden ebenfalls mit Beteiligung der PfD statt.

Im Dezember 2019 organisierte die PfD einen Stadtrundgang zu „Stätten jüdischer Geschichte in Offenbach“. Unter der Leitung von Anton Jakob Weinberger fand eine Führung durch die Offenbacher Innenstadt statt, an der auch eine 10. Klasse der Schillerschule mit großem Interesse teilnahm und bisher unbekannte Seiten der Stadt sowie deren kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung für Offenbach entdecken konnten.

Auch im neuen Jahr wird die PfD Kooperationen mit und zwischen für Respekt und Vielfalt eintretenden Menschen fördern: „Die Arbeit gegen menschenverachtende extremistische Einstellungen und der Einsatz für eine gewaltfreie, tolerante und vielfältige Stadtgesellschaft sind wichtig. Wir freuen uns, dass wir die Partnerschaft für Demokratie auch in der nächsten Förderperiode weiterführen können und sind gespannt auf die Ideen und das Engagement der Offenbacher“, sagte Weber. Weitere Infos zum Projekt gibt’s unter www.offenbach.de/pfd.