Am Samstag erschien der Tross in einem geschlossenen Jaguar. Wer drin saß, das ließ sich nur schwer sehen. Draußen spielten die von allen kalten Wassern gestählten Icebreakers von der Stadtgarde. Stefan Wolf dirigierte auch „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“. Mag sein. Jedenfalls kann es dort nicht regnen.
In der Menge verkaufte Fritz Atzenböck Buttons. Gulaschsuppe und ein Getränk gab es für jeden umsonst, der sich einen ansteckt. Darauf abgebildet ist das Kinderprinzenpaar, samt Hofdame und Mohr. Auf den ist Atzenböck besonders stolz. Mohr Felix ist sein Enkel. Wenn die Bürgeler Welt ihren natürlichen Gang nimmt, „dann wird Felix im nächsten Jahr Kinderprinz“. Jetzt trällerte der Junge erst mal das Loblied auf den Karneval.
Die Legislaturperiode des Hofstaats dauerte zwei Kampagnen. Eine Inthronisierung fällt in diesem Jahr deshalb aus. Doppelt geht nicht. Diesmal handele es sich „um einen neuen Startschuss“, erklärte der Moderator Wolfgang Zühlke.
Logischerweise war es zu dem Anlass sonst voller auf dem Dalles, aber so ziemlich die gesamte Aristokratie des Offenbacher Karnevals ließ sich das Kommen nicht nehmen, unter ihnen OKV-Präsident Klaus Kohlweyer und Landesverweser Manfred Roth. Einstige OKV-Prinzessinen und Prinzen fehlten ebenfalls nicht. Mit Robert Pies stand ein früherer Regent auf der Bühne, 2014 gab er zusammen mit Gattin Manuela das „unser goldisch Prinzenpaar“. In seiner Funktion als Hofmarschall stellte er nun Dagmar Winter und Horst Weikum als Prinzessin Dagmar I. und Horst II. von Lederanien vor. Für die beiden war das der erste öffentliche Termin als Narrenaristokraten. Weil sie Heimspiel hatten, freute sich Zühlke, „dass Berjeler Blut in die Offenbacher Fastnacht fließt“.
Der Moderator hatte noch eine Menge an Vereinsvertretern zu begrüßen, so wie etwa Rico Longerich, der Vorsitzende der Blau-Weiß-Roten Mozart-Husaren, der immer die erste Fastnachtssitzung der Stadt leitet: „11 unner einer Kapp“ im Rumpenheimer Bürgerhaus.
Ansonsten erschienen, unter anderem, der Karnevalsclub Postkutsche, dem Ursula Diefenbach voransteht. Moderator Zühlke begrüßte Ilse Hammmann, die Vorsitzende der Offenbacher 03 aus Bieber. Auch Stephan Färber taucht auf, Offenbachs Stadtverordnetenvorsteher und engagierter Bieberer Fastnachter. Einen begrüßte Zühlke besonders: Werner Schuster, gefühlt schon immer der Kerbevadder im Ort, der sein Herz stets weit vorne auf der Zunge trägt. Von den Wiking-Elfer und damit quasi vom anderen Ende der Stadt erschien Manfred Reißmann, der Präsident, der die Kreppelsitzung der Wiking-Elfer immer vor ausverkaufter Hütte leitet.
Wenn es in Bürgel seinen natürlichen Gang geht, dann steht im nächsten Jahr nicht nur Mohr Felix im Prinzenornat auf der Bühne, Hofdame Zara Di Vittoria müssten dann eigentlich zur Prinzessin mutieren.