IHK und „Offenbach offensiv“ starten Aktion „Spiel mich!“ Klaviere für jedermann

Auftakt der Aktion „Spiel mich!“: Beethovenschüler verpassten den Klavieren eine persönliche Note.

Offenbach – In der Innenstadt liegt in den kommenden Monaten auch im Alltag beständig Musik in der Luft.Vielleicht mal mehr geübt und auch mal weniger. Aber sicher immer voller Elan und vor allem in einer selten gehörten Vielfalt. Unter dem Motto „Spiel mich! OF-Klaviere“ lädt ein Projekt, das der Idee „Straßenklavier“ folgt, dazu ein, sich auf den Hocker zu setzen und in die Tasten zu hauen. Niemand muss sich anmelden, niemand eine Befähigung vorweisen, sobald ein Platz frei ist, können die eigenen Klavierkünste, egal welcher Stufe, den Passanten zu Gehör gebracht werden..
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Insgesamt vier Tasteninstrumente wurden dazu aktuell in der Innenstadt verteilt. Zu finden sind sie vor der Apotheke zum Löwen, vor dem Modehaus M. Schneider und vorm Café Auenbach (ehemals Don Pedros) in der Frankfurter Straße sowie im Komm-Center am Aliceplatz 11.

Zustande gekommen ist das Projekt in einer Kooperation des Musikhauses André und der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie weiterer Unterstützer, etwa der städtischen Wirtschaftsförderung und der Kulturstiftung der Sparkasse. „Ich hatte eine solche Aktion in Heilbronn erlebt und war gleich begeistert“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner.

Ursprünglich stammt die Idee vom britischen Künstler Luke Jerram in Birmingham. „Wir möchten mit dem Projekt Verschiedenes bewirken“, teilt Weinbrenner nun mit. So gehe es zum einen darum, die Offenbacher Jugend anzusprechen und einen spielerischen Einstieg in Musik und Kultur zu ermöglichen. Darüber hinaus sei das Angebot ein kleiner Baustein in dem Konzept, die Innenstadt attraktiver zu machen. „Wir wollen das Umfeld lebendiger gestalten und die Menschen mehr zum Verweilen bewegen.“

Als passenden Partner für seine Idee hatte Weinbrenner recht schnell Hans-Jörg André gefunden, beide sind aktiv im Verein „Offenbach offensiv“. So stammt ein Teil der Klaviere aus dem Bestand des Musikhauses André, andere wurden von Sponsoren zur Verfügung gestellt. „Da vorne steht ein Klavier, auf dem ich selbst lange gespielt habe“, verrät der Musikhaus-Chef.

Alle Instrumente seien gestimmt und in Ordnung gebracht worden. „Es sind ordentliche Klaviere, auf denen man gut spielen kann“, betont Hans-Jörg André. Ein Dank geht seitens der beiden Initiatoren auch an die mitwirkenden Geschäfte. „Die Aktion ist schon mit Aufwand verbunden, es muss jemand ein Auge auf die Instrumente haben und bei Regen müssen sie auf die Schnelle ins Trockene gebracht werden“, stellt Weinbrenner fest.

Indes war der Auftakttag des Projektes den gestalterischen Möglichkeiten gewidmet. Schüler aus drei Klassen der Beethoven- und Mathildenschule gaben den Klavieren mitten in der Fußgängerzone einen neuen Look. Da wurde gemalt und geschrieben, gemessen und geklebt. „Die Instrumente sollen schließlich auffallen und ein Hingucker sein“, sagen die Organisatoren.

Und natürlich griffen auch die jungen Künstler schon beherzt in die Tasten. „Na ja, die Kleinen haben vielleicht noch nicht so die Übung“, kommentierte eine Passantin scherzhaft das Gehörte.

Noch bis Freitag, 30. September, stehen die Klaviere während der Geschäftsöffnungszeiten zur freien Verfügung. Nutzen können sie nicht nur Solospieler, Schulen, Bands, Chöre, Musikschulen oder Vereine nach Lust und Laune. Geplant sind auch Auftritte. Am Samstag, 4. Juni, spielte das Berry Blue Trio von 11 bis 13 Uhr Jazz und mehr auf dem Instrument vor der Apotheke zum Löwen, mehrere Aktionen gibt es zum „Tag der Musik“ am Samstag, 25. Juni, und am Samstag, 13. August, tingelt Peter Kunz-von Gymnich von 13 bis 15 Uhr mit seinem Barpiano-Programm von Klavier zu Klavier in der Innenstadt.

Von Barbara Scholze