Umweltministerium fördert städtische Bemühungen mit 50 000 Euro Konzept für Klimawandel

Künftig könnten sich Unwetter und Überschwemmungen, wie hier 2004 am Isenburger Schloss, häufen. Foto: StadtOffenbach/Georg

Offenbach (red) – Offenbach kann mit einem Konzept für die Anpassung an den Klimawandel loslegen: Das Bundesumweltministerium hat der Stadt den Förderbescheid über 50 000 Euro zugeschickt. Das Umweltamt entwickelt im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung ein Konzept zur Anpassung Offenbachs an den Klimawandel. Das Konzept kostet insgesamt 65 403,35 Euro und die Stadt wird zu 70 Prozent gefördert. „Obwohl es bislang noch keine eigenständige Klimaanpassungsstrategie gibt, wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt, welche die Folgen des Klimawandels aufzeigen und die Klimaanpassung unterstützen sollen. So hat Offenbach bereits eine Stadtklimakarte in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel (LINK) erstellt“, erläutert Anna Sander, zuständige Projektleiterin im Umweltamt.

In einer Kooperation zwischen der Stadt Offenbach und dem Deutschen Wetterdienst wurden mit einem Forschungsprojekt sommerliche Temperaturverhältnisse in Offenbach unter Annahme bestimmter Klimawandelszenarien untersucht. „Es wird eindeutig zu einem Anstieg von Hitzetagen kommen, sowie einer geringen nächtlichen Abkühlung in der Nacht im Stadtgebiet bei hohen sommerlichen Temperaturen“, sagt Sander. Auch Extremwetterereignisse lassen sich bereits jetzt feststellen: der Hitzesommer 2003, der Winter in 2005 oder Orkan Kyrill 2007 sind nur einige Beispiele, bei denen die Stadt von solchen Extremereignissen betroffen war. Neben diesen Großschadensereignissen ist aber besonders die Häufung von Wetterextremen zu bemerken: während zum Beispiel das Frühjahr 2012 mit langanhaltender Trockenheit Probleme für die Luftqualität verursachte, zeichnete sich das Frühjahr 2013 durch anhaltende Niederschläge mit Hochwasser aus, gefolgt von großer Hitze und häufigem Starkregen im Sommer.

Offenbach muss sich für bevorstehende Gefahren wappnen und entsprechend vorsorgen – zum Beispiel auch für Unwetter wie in den vergangenen Tagen. „Der Arbeitsprozess sieht vor, besonders viele Akteure aus Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft zu beteiligen, so werden nicht nur die IHK und der Einzelhandel eingebunden, sondern vor allem auch Kirchen, Vereine und Verbände. Auf Grundlage der abgestimmten Handlungsfelder wird dann eine Gesamtstrategie mit einem Maßnahmenkatalog zur Anpassung an den Klimawandel erarbeitet“, erklärt Heike Hollerbach, Leiterin des Amtes für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Bürgermeister Peter Schneider ergänzt: „Wir freuen uns, dass die Nationale Klimaschutzinitiative zur Verankerung des Klimaschutzes in unserer Stadt beiträgt. Davon profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen“.