Die Schattenseiten des schönsten Festes im Jahr beleuchtet am 11. November die Panorama Lounge „Halloweeihnacht“. „Als Höhepunkt erleben Sie unsere Version von Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte – gönnen Sie sich das wohlige Gruseln“, rät Ziegler. Dazu passend wird Bachs Toccata und Fuge d-moll von Frank Heckel in ein „frankensteineskes Klanggewand“ gegossen, und der „Nightmare before Christmas“ steigt musikalisch von der Bühne auf.
Romantisch bis zauberhaft wird es bei der beliebten Weihnachts Lounge, die am 9. Dezember nach New York entführt. Von „I’m dreaming of a white Christmas“ über „Joy to the World“ bis zur „Santa Claus Overture“ geht es hier glitzernd-amerikanisch zur Sache.
Mit dem neuen Jahr bricht eine neue Ära der Classic Lounge an: Das Capitol Symphonie Orchester musiziert nun anstelle der Neuen Philharmonie Frankfurt. Die meisten Musiker, die zum Teil seit einem Dutzend Jahren die Capitol Classic Lounge mitgestalten, bleiben im Klangkörper erhalten, andere kommen neu hinzu. „Das Orchester ist wie sein Theater – klangvoll und farbensatt, außergewöhnlich und leidenschaftlich“, verspricht Ziegler, der dessen künstlerischer Leiter bleibt.
Ein Faible des Orchesters ist die schillernde Welt der Musik aus den 20er-Jahren: Hier finden Klassik, Swing, Jazz & Schlager in einer lebendigen Mischung zusammen, hier treffen sich die Experimentierfreude und der überschäumende Lebenshunger dieser Epoche. „Dieser Klang passt perfekt zum exzentrischen Capitol“, betont Ziegler, und so steht das erste Programm in der Neuausrichtung am 3. März 2019 unter dem Titel „Babylon 1920 – Vulkan Berlin“. Als Ehrengäste schickt Johnny Klinke das Tigerpalast-Quartett, und die famose Sängerin Sophie Berner, Star am Showhimmel der Berliner „Bar jeder Vernunft“, gibt sich als Solistin die Ehre. Mit Wayne Marshall als Chefdirigenten des WDR-Rundfunkorchesters steht eine internationale Kapazität für diesen Stil am Pult. Dem furiosen Auftakt folgt am 7. April die zeitlich dazu passende Capitol Cinema Lounge: In “Lulu – Die Büchse der Pandora” von 1929 erwacht Louise Brooks zu musikalisch-filmischem Leinwand-Leben. Damit würdigt die Offenbacher CCL-Reihe eine der außergewöhnlichsten Schauspielerinnen der Stummfilm-Epoche; die nagelneue Musik dazu schrieb und dirigiert der Neue Philharmonie Frankfurt-Chefdirigent Jens Troester. Diese einzigartige Begleitung früher Kino-Meisterwerke findet immer mehr Gehör: Wie Ziegler mitteilt, hat der Kultursender ARTE das Capitol Symphonie Orchester bereits zu einer ersten Zusammenarbeit eingeladen.
Der Rausch des Lebens in den 20er-Jahren setzt sich auch in der Symphonie Lounge am 5. Mai fort: Mit dem Titel „Bolero! Ekstase“ ist eigentlich alles gesagt. Als Vorspiel zu Maurice Ravels musikalischem Höhepunkt kommt eine 101 Jahre alte Kostbarkeit seit vielen Jahrzehnten erstmals wieder zum Klingen: die „Rhapsodische Sinfonie“ von Werner Richard Heymann, 1918 von den Wiener Philharmonikern uraufgeführt. Wer Heymanns bekannteste Stücke wie „Ein Freund, ein guter Freund“ kennt, wird staunen, dass dieser Erfinder unvergänglicher Schlager seine Laufbahn als sinfonischer Komponist begann. Sein Stück für Bariton und Orchester ist eine sinfonische Erzählung über die Liebe, die in einer Klanglichkeit zwischen Wagner, Strauss und Mahler steht. Der renommierte Bariton Hans Christoph Begemann übernimmt den Solopart; der an Häusern wie der Mailänder Scala wirkende Dirigent Roland Böer leitet die außergewöhnliche Aufführung. Bei der „Last Night of the Lounge“ am 10. August 2019 kommt dann wieder die Neue Philharmonie Frankfurt mit saftiger Rockmusik und vielen Cross-over-Hits auf die Lichterfest-Bühne. Dieser Saisonabschluss steht für die Spielzeit 2017/18 am Samstag, 11. August, noch bevor. Das Programm „Liebe & Revolution“ vereint populäre Rock-Titel mit packender Klassik: Hector Berlioz trifft auf Bryan Adams und die „Marseillaise“ auf Led Zeppelins „Stairway to Heaven“.