Erster Ehrenamtstag für Hospizhelfer Auch Lachen ist beim Thema Sterben erlaubt

Die Teilnehmer des Ehrenamtstages für Hospizhelfer in Stadt und Kreis Offenbach versammelten sich fürs Gruppenfoto vor dem Gemeindezentrum Dreifaltigkeit. Foto: p

Offenbach (red) – „Liebe Mitsterbende“ – so wird man nicht alle Tage begrüßt. Die Angesprochenen nahmen es mit Gelächter auf. Wer sagt denn, dass es bei der Begleitung von Sterbenden und ihren Angehörigen immer tieftodtraurig zugehen muss? Mit seinem Impulsreferat zur „Stellung des Ehrenamts in der ambulanten und stationären Hospizarbeit“ leitete Bruder Paulus Terwitte den ersten Ehrenamtstag für Engagierte aus Stadt und Kreis Offenbach im Dreifaltigkeits-Gemeindezentrum ein.

Eingeladen hatten aus Offenbach die Ökumenische Hospizbewegung und das Hospiz Fanny de la Roche, aus Rodgau der Hospiz- und Palliativdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe, aus Mühlheim die Hospizgemeinschaft, aus Obertshausen der Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Malteser und die Hospizgruppen Langen und Seligenstadt und Umgebung.

Es erschienen 100 Menschen, die sich sonst um andere kümmern und am Samstag selbst im Mittelpunkt standen.

„Sie haben sich darauf eingelassen, rufbar zu sein“, würdigte Kapuzinerpater Terwitte die Freiwilligen. „Sie als Hospizhelfer repräsentieren die Gesellschaft. Sie halten fest an der Vergegenwärtigung des Humanen. Sie sind Botschafter des Mehrwerts, den keiner berechnen kann.“

Als „emotionale Hebammen“, als „sachkundige Laien mit Herz und Verstand“ bezeichnete Bruder Paulus die Helfer. „Sie haben auch eine politische Aufgabe.“ Dafür brauche es Supervision und Reflexion sowie hauptamtliche Koordinatoren, „die darauf schauen, dass Sie nicht Macht ausüben“. Sein Vorschlag: Befristung dieses Ehrenamts auf drei Jahre. Denn „wenn wir wissen, dass es eine Begrenzung gibt, können wir es genießen“, so sein Argument.

Anschließend verteilten sich die Helfer auf Workshops externer Referenten. Für einen heiteren Ausklang sorgte Clajo Herrmann, eine Hälfte des Pfarrerkabaretts aus Babenhausen, unter anderem mit Witzeleien zum Thema Trauerrede: „Ich hab manchmal so laut gepredigt, dass man das Kloppe im Sarg nicht gehört hat…“