Stadt testet neuen Müllwagen und optimiert die Abfuhr von Sperrmüll Mit dem Leih-Mobil im Einsatz gegen illegalen Müll

Das neue kompakte Müllfahrzeug wird derzeit im Stadtgebiet für die Entfernung nicht angemeldeter Abfallansammlungen getestet. Foto: SOH/ p

Offenbach (red) – Eigentlich ist Martin Schlappa unterwegs zu einem Haufen Holzbretter, den jemand illegal auf den Gehweg in der Bieberer Straße entsorgt hat. Auf dem Weg dorthin behält er aber den Straßenrand im Blick und entdeckt prompt noch eine bisher nicht gemeldete Ansammlung von weiterem wilden Müll: Ein alter Koffer und eine Handbrause liegen gemeinsam mit einem kaputten Gürtel und weiteren Abfällen auf einer Baumscheibe. Der Mitarbeiter des Stadtservices der Stadtwerke Unternehmensgruppe hält an und befördert die Sachen mit geübtem Wurf in die Presse auf dem Wagen. Dann fährt er mit dem derzeit geliehenen Fahrzeug weiter, um seine Auftragsliste abzuarbeiten.

Die hat an manchen Tagen bis zu 60 Einträge, er selbst listet aber auch noch die zahlreichen anderen Ansammlungen auf, die er selbst entdeckt und gleich abräumt. Zu seinen Aufträgen zählen neben Reklamationen vor allem Ansammlungen von wildem Müll, die im Stadtgebiet gesichtet wurden. „Wir haben den neuen Müllwagen zunächst für vier Wochen geliehen und wollen, dass das Stadtbild noch sauberer wird“, sagt Heiko Linne, Betriebsleiter des Stadtservices. „Wir möchten damit noch mehr Bürgerservice bieten und sind bemüht, alle gemeldeten wild abgelagerten Abfallansammlungen innerhalb von zwei Tagen abzuräumen.“ Seit drei Wochen ist der Leihwagen auf Offenbachs Straßen unterwegs, damit die Mitarbeiter zunächst damit Erfahrungen sammeln können. Die sind bisher vielversprechend, die Arbeit läuft schneller und mit dem kleineren Wagen können zudem auch viele illegal im Wald gelagerte Abfälle über die Waldwege geholt werden. „Das Fahrzeug,Faun City 3000‘ ist für die Berliner Stadtreinigung neu entwickelt worden“, sagt Frank Herzog, Bereichsleiter Abfallwirtschaft. „Er ist kompakter und wendiger, kann überall schnell halten, Mülltonnen entleeren und hat ein Presswerk installiert, das die Nutzlast eines normalen Pritschenfahrzeugs von 750 Kilo auf 3500 Kilo erhöht.“ Dank des komprimierten Volumens muss der Wagen nicht mehr wie früher bis zu fünf Mal zum Entladen auf den Wertstoffhof in der Daimlerstraße zurückfahren. Jetzt reichen pro Arbeitstag zwei Fahrten dorthin und Martin Schlappa hat mehr Zeit zum Aufladen. Auch wenn die Entsorgung solcher unangemeldeten Sperrmüllansammlungen inzwischen ganz gut funktioniert, ist es eine Ordnungswidrigkeit, bei gefährlichen Abfällen sogar eine Straftat, illegal Müll im Stadtgebiet abzuladen. Wird jemand dabei ertappt, kann das teuer werden. Dabei sind jährlich zwei Sperrmüllanmeldungen in Offenbach kostenlos. Möglich wurde der schnellere Service vor allem durch die Neuorganisation der Abfuhr. Früher kam der Stadtservice mit zwei Fahrzeugen gleichzeitig, um Sperrmüll und Elektroschrott getrennt aufzuladen. Nach wie vor können beide Abfallfraktionen gleichzeitig angemeldet werden, es kann aber passieren, dass es dafür zwei verschiedene Termine gibt. Der Stadtservice bittet die Bürger, dies dann auch beim Herausstellen der Gegenstände zu berücksichtigen. Dadurch kann die Abfuhr schneller erfolgen.

Außerdem wird bei großer Terminnachfrage die Abfuhrkapazität erhöht, sodass der Stadtservice davon ausgeht, die Wartezeit dauerhaft niedrig halten zu können. Ein Sperrmülltermin kann beim Kundenservice des Stadtservices S  unter 069/840004-545, per E-Mail an info@eso-ofde oder über das Kontaktformular des Kundenservices unter http://stadtservice.soh-of.de vereinbart werden.