Informationsveranstaltung im Dialog „Man lebt gut hier als Neu-Offenbacher“

Auf dem Podium: Moderator Marcus Schenk (von links), OPG-Geschäftsführerin Daniela Matha, Landschaftsarchitekt Rudolf Mager, Hafenbewohner Simon Steinmeyer und Nordend-Bewohnerin Sabine Süßmann. Foto: Hözinger-Deuscher/p

Offenbach (red) – Was tut sich im Hafen Offenbach, welche neuen Projekte stehen an? Wo drückt die Neubürger der Schuh und wie kommen sich die Menschen im Nordend und im Hafenviertel näher? – Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer mit über 100 Teilnehmern gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung im Kulturzentrum Hafen 2.

Den Dialog mit den Menschen in den beiden benachbarten Stadtvierteln hatte die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) gesucht. Wie die von Quartiersmanager Marcus Schenk moderierte Veranstaltung zeigte, zieht in Offenbachs neues Stadtviertel bereits ein Stück Normalität ein – mit allen Vorzügen einer schnell wachsenden Infrastruktur, aber ebenfalls mit einigen Unannehmlichkeiten, die in ähnlicher Form auch andere innerstädtische Quartiere kennen.

Zum Beispiel Lärmbeeinträchtigungen durch Baustellenverkehr, der sich an keine Ruhezeiten hält. Übel riechender, weil ölhaltiger Erdaushub auf der Baustelle oder zugeparkte Straßenräume, in denen es für Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen gibt. Unrat und andere Hinterlassenschaften nach abendlichen Feiern am Hafenbecken, obwohl der Platz bereits fünfmal in der Woche gereinigt wird. Oder zu hohe Geschwindigkeiten, die auf der Hafeninsel gefahren werden.

Parkdruck ist ein Problem

Fehlender Parkraum für Besucher der Anwohner oder der Gastronomie ist nach wie vor ein Problem. Ein Neubürger regte an, die Tiefgarage im Hafenzentrum auch sonntags zu öffnen. Ein anderer wünschte sich einen kürzeren Takt der nur halbstündlich verkehrenden Buslinie 108.

Doch bei allen geäußerten Bedürfnissen und Beeinträchtigungen: Insgesamt fühlen sich die Menschen im Hafen wohl. Das zeigte auch der Applaus, den der Ex-Frankfurter Simon Steinmeyer für seine Feststellung erntete: „Man wohnt als Neu-Offenbacher sehr gut hier.“ Vergangenes Jahr sei er in die „verbotene Stadt“ gezogen, habe schnell neue Freundschaften geschlossen und auch Gefallen an Offenbachs Wochenmarkt und Gastronomie gefunden.

Aufenthaltsräume spielen eine Rolle

Sabine Süßmann, Projektleiterin „Besser leben in Offenbach“, lebt seit 30 Jahren im Nordend und nimmt einen allmählichen Wandel in ihrem Viertel wahr: „Es wird wieder mehr auf den öffentlichen Raum geachtet.“ Zum „Märktchen“ donnerstagnachmittags auf dem Goetheplatz kämen auch Hafenbewohner. Und dass nun der früher abgeschottete Industriehafen frei zugänglich sei, sei ein großer Gewinn für die Menschen im Nordend.

Das war auch die Zielsetzung der Stadt Offenbach und der OPG gewesen. „Wir geben den Bürgern Flächen und Aufenthaltsräume zurück“, erklärte OPG-Geschäftsführerin Daniela Matha. Der Hafen, so Matha, sei auch zu einem Scharnier zwischen Offenbach und Frankfurt geworden. Noch in diesem Jahr wird der Hafenplatz mit weiterer Gastronomie fertiggestellt, kündigte Daniela Matha an. Weiterer Einzelhandel sowie im Frühjahr auch kunstvolle Wasserspiele würden folgen. Der Gutsche-Park wird in zwei Teilen entwickelt. In die Konzeption des für 2017 geplanten Spielplatzes fließen Anregungen örtlicher Schulklassen ein.

Aussicht vom Kran aus genießen

Der Kran der Künste mit seiner Aussichtsplattform am Rande des Parks soll bis Spätherbst begehbar sein, die hinaufführende Treppe aus Rücksicht auf die Radfahrer in Richtung Hafenbecken versetzt werden, kündigte Wolfgang Winter vom Frankfurter Künstlerteam Winter/Hoerbelt an.

Hafentreppe und Hafenplatz, die beiden Molenparks ebenso wie der Gutschepark und bald auch der Park in den Dünen auf der Inselspitze zählen zum Freiraumkonzept, das das Überlinger Büro „Ramboll Studio Dreiseitl“ für das Offenbacher Stadtviertel entwickelt hat.