Sitzungspräsident beklagt sinkende Besucherzahl MGV Mozart 1861 feierte im Rumpenheimer Bürgerhaus

Sitzungspräsident Rico Longerich (Zweiter von rechts) ist stets ein Freund des offenen Wortes. Foto: Mangold

Offenbach-Rumpenheim (man) – Wer wie am vergangenen Samstag zur Sitzung des MGV Mozart 1861 erscheint, der weiß, worauf die Blau-Weiß-Roten Mozart-Husaren besonderen Wert legen. Tuschs gibt es keine, denn im Bürgerhaus in Rumpenheim redet bei den Mozart-Narren niemand in der Bütt. Tanz ohne Ende steht im Vordergrund. Gesangseinlagen gibt es aber schon.

Soll doch einer behaupten, der Gardetanz hätte in Offenbach keine Zukunft. Das Gegenteil bewiesen zum Auftakt der Sitzung nicht nur „Die wilden Schmetterlinge“ von der Stadtgarde, sondern auch das Trio der Bürgergarde Offenbach, die „Rockstar Barbies“, die sich auch von langen Gewändern nicht bremsen ließen.

„Der Saal ist nicht ganz voll“, sagte der Sitzungspräsident Rico Longerich mit Blick auf die freien Plätze, „dafür sind hier aber alles Freunde“. Longerich hielt mit seiner Kritik nicht hinterm Berg. Für die Fastnacht in Offenbach sei es nicht besonders dienlich, „fünf Veranstaltungen parallel laufen zu lassen, so wie heute“. Freier Eintritt in Lokalen, begleitet von zwei Getränken für lau, „das macht kleine Vereine wie uns kaputt“. Longerich kündigte an, dies mit dem OKV zu diskutieren.

Dafür war natürlich weder Zeit noch Ort, als das Prinzenpaar samt Gefolge und die Bürgeler Kinderprinzen erschienen, samt dem Mohren Felix Gehrlein. Er übergab den Mohrenorden an Birgit Adam. Wenn jemand sagt, „den Orden kannst du dir an die Backe schmieren“, liegt er genau richtet. Mohrenorden, das bedeutet, Felix reibt mit seinem braun geschminkten Gesicht über Birgit Adams Wange. Ein Geburtstagsgeschenk, die Tänzerin der Mozart-Husaren feierte ihren Sechzigsten.

Die 1958 gegründeten Mozart-Husaren werden in diesem Jahr genauso alt. Um das zu feiern, kündigte Kultreporter Andy Bohn, der Dauergast bei Dieter Bohlens „Supertalent“, ein Ständchen von Jürgen Finkenauer an. Der war einst Chef der Mainzer Hofsänger. Finkenauer trällerte zusammen mit Bernd Sommer nach einigen Stimmungshits auch „So ein Tag, so wunderschön wie heute“.

Petra Kütenbrink hat ebenfalls schon beim „Supertalent“ der Jury vorgesungen. Auf der Bühne nennt sie sich „Küddy“. Was sie den anwesenden Damen per Liedvortrag riet, lässt sich in der Praxis wohl nicht so locker umsetzen: „Kommst du in die Wechseljahre, wechsel mal den Mann“. Der Elferrat in Küddys Rücken zeigte, dass Dogmatik nicht die Sache der Mozart-Husaren ist. Er präsentierte sich als Sextett. Dazu gehörte auch Volker Schulz, einer von denen, die im Hintergrund einen Sack voll Arbeit verrichten. „Ohne dich, Volker, käme so ein Abend wie heute nicht zustande“, sagte Sitzungspräsident Riko Longerich. Auch ohne seine Gattin Geli Longerich ginge das nicht. Ganz hinten im Saal kümmerte sich Andreas Hümmer professionell um die Technik.

Von der TSC Fantasy tanzte Chantal Richter sportlich vor. Mit Spagaten machte sich die Solotänzerin Alice Merscher von der SKG Frankfurt warm. Im Anschluss wirbelte das große Talent über die Bühne. Von ihrem Club aus Sachsenhausen traten außerdem noch die Jugendgarde und die Marschtanzgruppe auf.

Auch Lena Ruiner von den Fastnachtsfreunden St. Wendelinus Hainstadt gefiel mit einem Solo. Die Stadtgarde präsentierte sich diesmal ganz ohne Guggemusik, aber mit der illustren Choreografie der Jugend-Showtanzgruppe Bambis.

Guggemusik durfte natürlich dennoch nicht fehlen. Für die waren die „Altlossema Rhoigescheischda“ aus Altlußheim zuständig, mit weiterem Showtanz gefielen die „Funny Dance Sisters“ aus Taunusstein, die „Vanity Showdancer“ aus Frankfurt und die „Skydancers“ der Sportvereinigung Hainstadt, in ihren Kleopatra-Perücken sicher ein optischer Höhepunkt.

Zwar nicht mehr ganz so jung, aber trotzdem mit ganz viel Anmut tänzelten die Damen des Konzertorchesters Offenbach über die Bühne.

Um Mitternacht ließ Gerald Dinis den Geist von Memphis und Bad Nauheim wieder auferstehen. In der grünen Uniform der US-Armee sang er wie einst der prominente Soldat, der auf den Namen Elvis Presley hörte.

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