Werke aus Untergrundgalerien und versteckten Ateliers Michael Karminsky zeigt Kunst aus der Sowjetunion

Mehr als 600 Werke umfasst die Sammlung Karminskys. Für Besucher öffnet er nun die Türen seines Lofts. Fotograf: Tim Peukert/p

Offenbach (red) – Michael Karminsky ist ein leidenschaftlicher Sammler nonkonformistische Kunst aus der Sowjetunion, mehr als 600 Werke umfasst seine Sammlung inzwischen. Am Donnerstag, 23. August, öffnet er um 17 Uhr für die Kulturregion Frankfurt Rhein-Main die Türen seines Lofts und führt gemeinsam mit Sabine Schmidt vom Amt für Kulturmanagement durch Sammlung und Räume.

Der heute 57-Jährige kam vor über 30 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland, seit etlichen Jahren ist er in Offenbach zuhause. Als junger Mann in der Sowjetunion erfuhr er aus dem Radio von regimekritischen Künstlern, die in versteckten Ateliers und Untergrundgalerien arbeiteten. Karminsky war von dieser Gegenbewegung fasziniert, sie lässt ihn bis heute nicht los.

Zu den Künstlern, die unter dem Radar des kommunistischen Regimes arbeiteten, gehörte auch der heute in Paris lebende enge Freund Karminskys, Oskar Rabin. Dieser und der Maler Eduard Gorokhovsky erlebten die „Bulldozer-Ausstellung“ der Nonkonformisten in einem Moskauer Park im Herbst 1974, bei der die Ausstellung der Avantgardekünstler unter Einsatz von Planierwalzen von Polizeikräften buchstäblich dem Erdboden gleichmacht, wurde.

Im Rahmen des Jahresthemas der Kulturregion Frankfurt Rhein-Main „Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes“ bietet das Amt für Kulturmanagement exklusive Führungen und Besichtigungstermine für die Sammlung an.

Kulturmanagerin Sabine Schmidt hat sich während ihres Studiums intensiv mit russischer Kunst und Design beschäftigt. 2015 veröffentlichte sie ein Buch über das fotografische Werk von Alexander Rodtschenko im Faunten Verlag. Mit Michael Karminsky führt sie gleichsam durch die Kunst und die spannende Zeit der „zweiten“ russischen Avantgarde.

Nach der Führung besteht die Möglichkeit zum weiteren Austausch. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter kultur[at]offenbach[dot]de bis zum 20. August wird gebeten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Termine sind am Freitag, 14. September, um 15 Uhr, Samstag, 6. Oktober, um 15 Uhr und Donnerstag, 1. November, um 17 Uhr.