Junge Sängerinnen begeistern das Publikum Nacht der Museen im Offenbacher Hafen

Die in Köln lebende US-amerikanische Hip-Hop-Sängerin Akua Naru trat mit Orchestermusikern auf. Foto: Mangold

Offenbach (man) – Wer Offenbach ein paar Jahre lang nicht besucht hat, erkennt die Stadt westlich der Carl-Ulrich-Brücke kaum wieder, entsteht dort doch derzeit ein völlig neues Stadtviertel: Die „Nacht der Museen“ spielte sich am Samstag nicht nur im Klingspor- oder im Ledermuseum ab, sondern vor allem im ehemaligen Hafen, wo früher die Arbeiter Ladungen löschten.

Mittlerweile brennen hier die Lichter in Eigentumswohnungen, die nicht jeder aus der Portokasse zahlen kann. Die Museumsnacht nutzte Oberbürgermeister Horst Schneider zusammen mit seinem Frankfurter Amtskollegen Peter Feldmann und den Kulturdezernenten Ina Hartwig, Frankfurt, und Felix Schwenke, Offenbach, um den neu gestalteten Hafenplatz zu eröffnen.

Zuvor sang auf der Bühne Akua Naru mit ihrer herausragenden Band, die von einem Streichquartett aus Mitgliedern der Neuen Frankfurter Philharmonie verstärkt wurde. Die aus den USA stammende Naru ist zwar Hip-Hop-Sängerin, ihre fein differenzierte Stimme klingt jedoch auch nach Jazz. Bei ihren Ansagen wirkt Akua Naru, als hätte sie von der Stadt gerade zum ersten Mal gehört, als sei sie extra für die Nacht der Museen aus den Staaten eingeflogen. Das täuscht: Die Musikerin wohnt seit elf Jahren in Köln.

Später trat „Mine“ auf, die bürgerlich Jasmin Stocker heißt und ihre Songs in deutscher Sprache selbst komponiert. Die 31-Jährige mit der klaren, klangschönen Stimme besticht durch ihre natürliche Bühnenpräsenz.

Flammen in der Kressmann-Halle

Gegenüber der ehemaligen Hafenmeisterei befindet sich die Kressmann-Halle, ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst des Künstlerkollektivs YRD.Works. Draußen grillte Ruben Fischer, Mitglied der Künstlergruppe, mit seinen Kollegen Würstchen. Drinnen standen Bildschirme an der Wand, auf denen Videos von Regenszenen liefen. Der Künstler Peter Rösel hatte die Filme aus Frequenzen zusammen gesetzt, die Menschen aus Namibia aus Freude über das Ende einer drei Jahre währenden Dürreperiode ins Internet gestellt hatten. 
Aufgeregt springt darin ein Hund mit offenem Maul immer wieder am Wasserfall aus einer Dachrinne hoch. 

An der gegenüberliegenden Seite des Raumes schlugen Flammen unter der Wand hervor, ein Werk von Nasan Tur. Ruben Fischer durfte auf Weisung des Künstlers nicht verraten, welcher Stoff dafür verwendet wurde: „Nasan Tur sieht das als etwas Mystisches“. 
Wenig später setzte das Frankfurter „antagon theaterAKTion“ in der Finsternis den großen, blauen Hafenkran ebenfalls mit Feuer und Musik ins Szene. Das neue Wahrzeichen war Tage zuvor bereits durch Staatsminister Tarek Al-Wazir eröffnet worden. 

Mehr Fotos vom Hafenspektakel gibt´s in unserer Fotogalerie.

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