Wohnungen und Gewerbe entstehen Neues Viertel am ehemaligen Güterbahnhof Offenbach

Das Luftbild zeigt das Güterbahnhofgelände im Jahr 2015. Die Gleisanlagen sind inzwischen beseitigt. Nur die längliche Güterhalle (links im Bild) ist übriggeblieben. Foto: Satdt Offenbach/p

Offenbach (red) – Die rasante städtebauliche Entwicklung der Stadt Offenbach hat einen weiteren Protagonisten: Die Aurelis Real Estate GmbH aus Eschborn will in den kommenden Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs im Offenbacher Osten ein neues Stadtviertel für Wohnen und Arbeiten errichten. Damit wird ein weiteres jahrzehntelang brach liegendes Stadtgebiet wiederbelebt. 

Der Magistrat der Stadt hat im Januar 2017 einem städtebaulichen Vertrag und der Erstellung eines Bebauungsplans mit der Nummer 647 zugestimmt. Die Stadtverordneten sollen in ihrer Sitzung am 2. Februar über das Vorhaben entscheiden. Oberbürgermeister Horst Schneider verkündete das Vorhaben jüngst in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Unternehmen: „Mit Aurelis haben wir einen kraftvollen liquiden Partner, der das Gebiet ohne Fremdfinanzierung erschließen will. Offenbach selbst kostet die Entwicklung des Gebiets erfreulicherweise nichts.“

Das bundesweit tätige Unternehmen Aurelis will auf dem 8,5 Hektar großen Gelände gemäß den Masterplan-Vorgaben ein gemischtes innerstädtisches Quartier mit Gewerbe- und Wohnnutzung errichten. Vorgesehen ist eine bis zu siebengeschossige Bebauung für bis zu 350 Wohneinheiten. Auch Einzelhandel, ein Hotel und ein Parkhaus sind dort vorgesehen. Zudem sollen Büros und Gewerbeeinheiten der emissionsarmen und kleinräumigen Industrie 4.0 (zum Beispiel Kreativwirtschaft/Urban Production) entstehen. Im Osten des Geländes ist ein öffentlich zugänglicher Gleispark vorgesehen, der als Naherholungsraum dient.

Park als Ausgleichsfläche

Zudem soll der Park zugleich Ausgleichsfläche für den Eingriff in Natur und Landschaft sein. Wie Elmar Schütz, Projektleiter bei Aurelis, ankündigt, könnte der Startschuss bereits Ende 2018 fallen. Schon 2020 sei mit 800 Bewohnern und 450 Beschäftigten in dem Viertel zu rechnen. Für Oberbürgermeister Horst Schneider ist das Vorhaben eine Bestätigung, dass die Stadt Offenbach mit ihrem Masterplan in die richtige Richtung gedacht hat: „Dank dem mit der privaten Wirtschaft erarbeiteten Zukunftsmodell hat Offenbach hervorragende Perspektiven gewonnen.“

Insbesondere die Berücksichtigung neuer Produktionsformen (Industrie 4.0) biete große Chancen auf dem vergleichsweise kleinen und engen Stadtgebiet. Die jetzt schon gute Anbindung durch die S-Bahn am Ostbahnhof werde sich durch die ebenfalls im Masterplan vorgesehene Verlängerungsstraße zur Bundesstraße B 448 noch verbessern – die Wohngebiete entlang der Bieberer Straße und Unteren Grenzstraße werden dadurch spürbar vom Verkehr entlastet.