Uriah Heep spielen kernige Rock-Hymnen im Offenbacher Capitol Wo nicht nur die „Dame in Schwarz“ gefeiert wird

Uriah Heep begeistert die treue Fangemeinde im Offenbacher Capitol nicht nur mit „Lady in Black“: Die Band lässt es sowohl mit Rock-Hymnen aus den 70ern als auch mit brandaktuellen Stücken ordentlich krachen. Foto: Hagemann

Offenbach (sh) – Da werden Jugenderinnerungen wach: Uriah Heep rocken das Capitol in Offenbach. Die britische Band galt Anfang der 70er Jahre als Mitbegründer des progressiven Hardrock und hat bis heute nichts von ihrer Kernigkeit eingebüßt. Die Jungs um Bandgründer Mick Box ließen es am vergangenen Sonntag ordentlich krachen.

Unterstützung erhielten die Rocker von The Zombies, die mittlerweile auf mehr als 50 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken können. Die Vorgruppe begeisterte mit ihrem unvergessenen „Time of the Season“, setzte mit „She’s not there“ einen furiosen Schlusspunkt und hatte die Stimmung im Saal somit für Uriah Heep angeheizt. Die Vorfreude der Fans war groß. „Mit der Musik von Uriah Heep verbinde ich das gute Lebensgefühl“, verrät Sabine, die ursprünglich aus Halle an der Saale kommt, aber derzeit in Offenbach lebt. Die Band hatte ihre Hochphase, als sie Anfang 20 war, nun ist sie 66 Jahre alt und immer noch ein treuer Fan. Sie steht beim Konzert ganz vorne am Bühnenrand.

Gabriele, die aus Fechenheim ins Offenbacher Capitol gekommen ist, freut sich ebenfalls auf ein Wiederhören mit Songs aus ihrer Zeit als junge Erwachsene. „Die Musik erinnert mich an meine erste eigene Wohnung. Von meinem damaligen Freund habe ich einen Plattenspieler bekommen. Uriah Heep lief dort rauf und runter. Vor allem ,Sunrise’ und ,Gypsy’“, erzählt die 60-Jährige.

Die Fans wurden nicht enttäuscht, als Mick Box (Gitarre), Bernie Shaw (Gesang), Phil Lanzon (Keyboards), Dave Rimmer (Bass) und Russell Gilbrook (Schlagzeug) die Bühne betraten. Die Haare der Frontmänner Mick und Bernie strahlen zwar mittlerweile silbern im Scheinwerferlicht, aber in ihren Herzen und Seelen sind sie Rocker voller Power geblieben. Und untätig waren die Herren auch nicht. Zahlreiche Stücke des Abends stammen aus ihrem aktuellen, mittlerweile 25. Studioalbum „Living the Dream“. Die machen ordentlich etwas her und vor allem die jüngeren Besucher – ja, auch die gab es – singen da kräftig mit.

Mit riesiger Begeisterung werden Tracks wie „Rainbow Demon“, „Easy Livin’“ und „July Morning“ gefeiert – bei der legendären Rockballade „Lady in Black“ aus dem Jahr 1971 bleibt kein Stimmband im Capitol ruhig.

Wie Bernie Shaw verlauten lässt, war die Band zuletzt 1994 in Offenbach. So lang wolle man aber bis zum nächsten Auftritt nicht mehr warten, witzelt der verschwitzte Sänger zum Schluss. Er fragt in die Runde, ob die Band denn 2019 wiederkommen solle. Als Antwort brandet frenetischer Jubel im bestens gefüllten Offenbacher Capitol auf.